Gute Nachrichten für den Breitbandausbau:18 Millionen für die Ortenau
Gute Nachrichten für den Breitbandausbau in der Ortenau: Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat für 23 Gemeinden im Landkreis neue Fördermittelbescheide im Gesamtwert von mehr als 18 Millionen Euro bewilligt. Mit diesen Mitteln, die durch eine nachgelagerte Förderung des Landes noch einmal aufgestockt werden, sollen in den nächsten Jahren mehr als 4000 Adressen im Landkreis mit Glasfaser erschlossen werden. Von der Förderung profitieren die Gemeinden Oberharmersbach, Mühlenbach, Schuttertal, Oberkirch, Oberwolfach, Ettenheim, Nordrach, Bad Peterstal-Griesbach, Hornberg, Wolfach, Hausach, Gutach, Fischerbach, Hofstetten, Steinach, Seelbach, Ottenhöfen, Oppenau, Biberach, Schutterwald, Hohberg, Meißenheim und Durbach, heißt es in der Pressemitteilung der Breitband Ortenau.
Eine Kombination
„Schnelle und zuverlässige Internetverbindungen sind heute genauso wichtig wie Straßen und Stromleitungen – sie ermöglichen Bildung, Arbeit und Teilhabe im digitalen Zeitalter“, wird Landrat Thorsten Erny zitiert. Diana Kohlmann, die für den Breitbandausbau zuständige Dezernentin im Landratsamt, sagt mit Blick auf die Giga-Ortenau-Strategie: „Unser Ziel bleibt es, jeder Kommune im Ortenaukreis durch die Kombination aus gefördertem und eigenwirtschaftlichem Ausbau eine passgenaue Glasfaserlösung zu bieten.“ Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau, ergänzt laut der Pressemitteilung: „Wir arbeiten weiter mit Hochdruck daran, möglichst viele Haushalte, Schulen und Unternehmen an das Glasfasernetz anzubinden.“
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hatte im Frühjahr einen neuen Fördermittelaufruf veröffentlicht, der sich an der im April in Kraft getretenen Gigabit-Richtlinie 2.0 orientierte. Diese sieht eine Priorisierung nach vier Kriterien vor: dem Grad des Nachholbedarfs, der Schließung verbleibender Versorgungslücken, der Förderung digitaler Teilhabe im ländlichen Raum und der interkommunalen Zusammenarbeit. „Das vierte Kriterium ist das einzige, das durch die Breitband Ortenau als Förderantragsteller überhaupt beeinflusst werden konnte“, so Glöckl-Frohnholzer. Hier werde nun eine höhere Punktzahl erreicht, wenn der Förderantrag mehrere Kommunen umfasse. „Die Breitband Ortenau hat daher im Vorfeld für alle Anträge die Möglichkeit einer Clusterung geprüft und gegebenenfalls vorgenommen, um die Erfolgschancen zu steigern.“ Es folgten ein Branchendialog, um Telekommunikationsunternehmen für den eigenwirtschaftlichen Ausbau zu identifizieren, und ein Markterkundungsverfahren, um die Bandbreiten und Förderfähigkeiten der Gebäude zu erörtern.
Der nächste Schritt sei nun die Beantragung der Co-Landesfördermittel, so Glöckl-Frohnholzer. Bei einem positiven Bescheid decken Bundes- und Landesfördermittel gemeinsam 90 Prozent der Investitionskosten ab; die restlichen 10 Prozent werden von der jeweiligen Kommune getragen.
Um eine möglichst breitflächige Versorgung mit Glasfaser zu erreichen, wird in vielen Kommunen der Ortenau der staatlich geförderte mit dem eigenwirtschaftlichen Ausbau kombiniert. Der geförderte Ausbau verläuft dabei in mehreren Phasen. In der von 2020 bis 2025 laufenden Phase 1 und 1a des geförderten Ausbaus werden derzeit etwa 2200 Gebäude mit Glasfaser erschlossen, während in der von 2022 bis Ende 2026 laufenden Phase 2 weitere 2200 Gebäude in schwierigen Außenlagen erreicht werden sollen. Das Gesamtinvestitionsvolumen für alle von der Breitband Ortenau in Phase 3 geplanten Vorhaben im Ortenaukreis liegt bei 363 Millionen Euro, mit denen rund 9250 Gebäude Anschluss im Landkreis an das Turbo-Internet bekommen sollen.
Auch der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau ist in der Ortenau bereits in vollem Gange. Durch die Kombination aus gefördertem und eigenwirtschaftlichem Ausbau soll bis 2027 eine Glasfaserquote von 70 Prozent erreicht sein, wird abschließend mitgeteilt.