Hochschule Offenburg verabschiedet langjährige Mitarbeiter
Die Hochschule Offenburg hat in einer Feierstunde sechs langjährige Professoren sowie drei Mitarbeiter in den Ruhestand verabschiedet.
Insgesamt neun langjährige Mitarbeiter der Hochschule wurden am Mittwoch von Hochschulrektor Winfried Lieber vor vielen Kollegen in den Ruhestand verabschiedet und ihre Leistungen gewürdigt, berichtet die Hochschule in einer Pressemitteilung. Den Mitarbeitern sei in der Zeit des starken Wachstums der Hochschule sehr viel abverlangt worden. Alle seien Persönlichkeiten, die Anteil an der erfolgreichen Entwicklung der Hochschule gehabt hätten.
Einzeln gewürdigt
Der Rektor würdigte jeden einzelnen persönlich und übergab jeweils ein ideelles Abschiedsgeschenk.
Walter Großhans wurde im Oktober 1990 für die Fächer Physik und Mathematik im damaligen Studiengang Verfahrens- und Umwelttechnik berufen. Später übernahm er das Zentrum für Physik und das Sprachenzentrum. Er richtete Brückenkurse und Mathezimmer ein: »Beides sind heute zentrale Bausteine des so erfolgreichen MINT-Colleges der Hochschule«, so Laudator Christian Ziegler, der die wissenschaftliche Leitung des Zentrums für Physik von Großhans übernahm.
Auf rekordverdächtige 69 Semester Lehrtätigkeit blickt Karl Maisch zurück. 1985 im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen als Professor berufen, engagierte er sich in den folgenden Jahren stark in Forschung und Lehre. Rektor Winfried Lieber zollte seine »allergrößte Hochachtung« vor den Leistungen des 71-Jährigen.
Die Zahl der Veröffentlichungen, der betreuten Abschlussarbeiten und Seminare sei hervorzuheben. Er verlegte Seminare direkt in die Betriebe und bekam dafür 2006 den Landeslehrpreis. Darüber hinaus ist er Spiritus Rector der Medienfakultät gewesen.
Jetzt Senioprofessor
Erst vor wenigen Wochen feierte Lothar Schüssele von der Fakultät Elektrotechnik, Medizintechnik und Informatik nach 60 Semestern seinen Ausstand aus der Hochschule. Bei der Verabschiedung lobte Stephan Trahasch, Dekan der Fakultät EMI, das große Engagement Schüsseles, der die Hochschule mit »Organisationsgeschick und Beweglichkeit« vorangebracht habe. 1989 übernahm er die Professur »Hochfrequenztechnik mit Anwendung in der Mikrowellentechnik und der optischen Nachrichtenübertragung«. Zehn Jahre lang leitete er leitete er die Graduate School, zwölf Jahre war er Studiendekan von Communication and Media Engineering (CME). Schüssele übernimmt jetzt die erste Seniorprofessur an der Hochschule.
Torsten Schneider kam nach seinem Studium des Chemieingenieurwesens im Jahr 1994 nach Offenburg. 2008 war er maßgeblich an der Gründung des englischsprachigen, binationalen Masterstudiengangs »Process Engineering« (MPE) beteiligt, der zusammen mit der Universität Olsztyn angeboten wird. Er organisierte einen Studierendenaustausch mit fünf Universitäten in Alabama. Laudator Dietmar Kohler lobte den Fleiß und die Kreativität Schneiders bei der Etablierung von MPE. Heinz Werner Kuhnt aus der Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik kam vor 28 Jahren als Professor für die Fächer Kraft- und Arbeitsmaschinen, Kolbenmaschinen und Fahrzeugtechnik nach Offenburg. Neben seiner Lehrtätigkeit war Kuhnt im Jahr 2000 an der Gründung des Schluckspecht-Projekts beteiligt, wofür ihm 2010 der Landeslehrpreis für »Innovative Fahrzeugkonzepte und deren wettbewerbliche Erprobung – Schluckspecht« verliehen wurde. Er begleitete mehr als 700 Studienabschlussarbeiten.
Messe gegründet
Detlev Doherr verlässt nach 29 Jahren die Hochschule Offenburg. 1990 kam er als Professor für Umweltinformatik nach Offenburg. Er widmete sich früh der Digitalisierung. An der Hochschule Offenburg hat Doherr zahlreiche Ämter bekleidet. Darüber hinaus initiierte er kontaktING – ein Angebot, das den Einstieg ins Ingenieurstudium unterstützt. Rektor Lieber: »Sie haben lebenslanges Lernen umgesetzt.« Doherr war Mitbegründer der Messe Geotherm.
Ebenfalls in den Ruhestand verabschiedet wurde nach 42 Arbeitsjahren Gerhard Rappenecker. 1981 war er zunächst wissenschaftlicher Assistent und für die ersten EDV-Labore zuständig. Ab 1991 arbeitete er dann im neu gegründeten Rechenzentrum. Er legte mit seiner Arbeit die Grundsteine der Digitalisierung der Hochschule.
Klaus Böhler begann 1981 als Laboringenieur für die Bereiche Kraft- und Arbeitsmaschinen sowie Versorgungstechnik. Er betreute unter anderem die Wetterstation und stellte deren Daten für verschiedene Institutionen in Offenburg zur Verfügung. Dipl.-Ing. Erich Tontsch kam vor 37 Jahren an die Hochschule Offenburg. Er arbeitete in der Fakultät M+V in verschiedenen Maschinen-Laboren. Tontsch hat die Fakultät über das normale Rentenalter hinaus unterstützt und bis zu seinem offiziellen Rentenbeginn im März 2018 die Prüfungsaufsicht organisiert.