Hochschule Offenburg will Tuk-Tuks das Stinken abgewöhnen
Ein Projekt an der Hochschule Offenburg soll den Apes und Tuk-Tuks das Stinken abgewönnen. Ein unter anderem von Solarzellen gespeister Elektromotor soll den Zweitakter ersetzen.
Alle sollen profitieren, das ist das Ziel von Daniel Kray. Neben den Studierenden, die etwas lernen, der Hochschule, die Werbung bekommt, und die Café-Ape im Freiburger Stühlinger, die von Sonnenenergie profitieren wird, soll es vor allem einen Gewinner geben: das Klima. Deshalb entwickelt der Professor mit seinem Team ein Umrüst-Set, mit dem Tuk-Tuks umweltfreundlich fahren können. Unterstützt wird er von Christian Klöffer und Patrick König, Bernhard Denne und Michael Schmidt.
Sie stinken
Tuk-Tuks oder Apes, bekannt aus asiatischen und italienischen Metropolen, werden mit Zweitaktmotoren betrieben; die klingen nicht nur so markant, dass sie den Tuk-Tuks ihren Namen gaben, sondern stinken auch. »Wir können nicht warten, bis alle Tuk-Tuks aus Altergründen durch neue, umweltfreundliche ersetzt wurden«, sagt Kray. Da die CO2-Einsparungen schneller erforderlich sind, bleibe nur die Möglichkeit, den Bestand auf Batterie umzurüsten. »Das ist aber nur das eine«, konkretisiert er sein Projekt. Zusätzlich sollen die Mini-Transporter mit Solarmodulen ausgestattet werden: Diese sollen an den Seiten und auf dem Dach der Gefährte installiert werden und für etwa 5000 Kilometer pro Jahr den nötigen Strom für die Batterie liefern.
»Um das Projekt zu bewältigen, gibt es einen interdisziplinären Ansatz«, so der Professor. Für die Batterie sei sein Kollege Wolfgang Besseler zuständig. Für Studierende ergeben sich Chancen, beim Projekt Abschlussarbeiten in den Bereichen Verfahrenstechnik, Energietechnik und Elektrotechnik zu verfassen.
Start-Up geplant
Involviert sind auch die Betriebswirtschaftler. Dort ist die Arbeit bereits vergeben. »Geplant ist, ein Start-up mit dem Umrüst-Set zu gründen«, verrät Kray. Wichtigstes Kriterium für den Erfolg: »Es muss möglichst preiswert sein.« 1000 Dollar dürfe es nicht überschreiten, damit die Besitzer zum Umzurüsten bereit sind. Da spielt den Forschern die Scootertechnik in die Karten: »Sie ist recht günstig«, sagt Kray. Außerdem muss das Modul so konstruiert sein, dass es jeder selbst montieren kann. »Unterstützt wird man von einem Video«, plant Kray.
Die ersten Fahrzeuge, die umgerüstet werden, sind drei Apes. Eine davon soll mit Werbung beklebt als Transportfahrzeug der Hochschule dienen. Ein weiteres wird für die Hochschule als Café-Bar umgebaut. Das Wissen dazu kommt vom Ape-Café aus Freiburg. Dessen Besitzer hilft bei der Einrichtung der Café-Bar des Gefährts.