181.500 Euro

Hohe Spendensumme bei 22. Benefizaktion von »Leser helfen«

Wolfgang Kollmer
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23. Februar 2019
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Der Moment der Übergabe des 181 500-Euro-Schecks, der sich hinter dem von Frauenhaus-Kindern gebastelten Häusle verbirgt (von links): Evelyn Krümmel (Vorstand Frauenhauslädele), Inge Vogt-Goergens (Vorstand Finanzen), Geschäftsführerin Monika Strauch, Redaktionsleiter Wolfgang Kollmer, Susanne Reinl (Coaching Öffentlichsarbeit) und Karin Treeck (Vorstand Frauenhauslädele). ©Iris Rothe

Äußerst erfolgreich verlief die 22. Benefizaktion »Leser helfen« der Mittelbadischen Presse. 181.500 Euro bedeuten die vierthöchste Spendensumme in der Geschichte der Aktion. Das ist eine stattliche Summe, die für die Einrichtung eines zweiten Frauenhauses in der Ortenau aber auch dringend benötigt wird, weil der Andrang gepeinigter Frauen enorm zugenommen hat. Mit dem Geld wird die Aufnahmekapazität mehr als verdoppelt werden können.

Es ist einfach fantastisch zu sehen, welche Solidarität und Anteilnahme unsere Arbeit erfährt«, freute sich Monika Strauch, Geschäftsführerin im Vorstand des Trägervereins »Frauen helfen Frauen Ortenau« bei der Spendenübergabe dieser Tage. Wolfgang Kollmer, Redaktionsleiter der Mittelbadischen Presse, überreichte den hocherfreuten Frauen des Vorstands einen Scheck über 181 500 Euro, verbunden mit einem aufrichtigen und herzlichen Dank an alle Spender.

Es sei eine schöne Erfahrung gewesen, dass die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen in den vergangenen Monaten immer wieder auf die Benefizaktion und auf ihr Engagement angesprochen worden seien, erzählte Vorstandsfrau Inge Vogt-Goergens. Diese ehrliche und auch spontane Hilfsbereitschaft und Anteilnahme habe man als beeindruckende Erfahrung wahrgenommen.

 

Über 1700 Einzelspenden waren diesmal zu verzeichnen – auch das sei »rekordverdächtig«, so Wolfgang Kollmer. Das Besondere an »Leser helfen« sei die sehr große Bandbreite von der Fünf-Euro-Spende bis zum 10 000-Euro-Firmen-Scheck, den es diesmal gleich zweimal gab. Neben der Zimmer Group aus Rheinau-Freistett war dies einmal mehr die Firma WTO aus Ohlsbach, deren Seniorchefin Hannelore Tschiggfrei es sich nicht nehmen ließ, bei der Abschluss-Spendenübergabe anwesend zu sein – auch als langjähriges Mitglied des Frauenhaus-Fördervereins.

Neben vielen Einzelspendern waren auch diesmal wieder zahlreiche Altbekannte dabei: Handwerker, die seit Jahren für »Leser helfen« backen und Wurst verkaufen, Vereine, Gruppen und Schulklassen, die Selbstgebasteltes verkaufen bis hin zu Vereinen, die Veranstaltungen zugunsten »Leser helfen« ausrichten. Nicht zu vergessen das traditionelle Neujahrsschwimmen bei Weber Haus in Linx.

Was passiert nun mit dem Spendengeld? Weil der Trägerverein »Frauen helfen Frauen Ortenau«, der sich seit Jahrzehnten gegen häusliche Gewalt gegen Frauen und für betroffene Kinder einsetzt, pro Jahr rund 150 (!) schutzsuchende Frauen ablehnen muss, wird mit dem Geld die Kapazität des Frauenhauses von 9 auf 20 Plätze vergößert. Jetzt müssen die Räume renoviert und komplett neu eingerichtet werden, dazu gehören auch Spielräume, Kinderzimmer, Küchen und ein Spielplatz im Außenbereich. Außerdem sollen von dem Geld zwei kleine Fahrzeuge gekauft werden für Behördengänge, Einkäufe und Ausfahrten. Bei allen Anschaffungen ist garantiert, betonte Redaktionsleiter Wolfgang Kollmer bei der Spendenübergabe, dass das Geld auch eins zu eins ankommt.

Zum Verständnis: Die laufenden Unterbringungs- und Betreuungskosten übernimmt der Ortenaukreis, der der Erweiterung auch zugestimmt hat. Für Umbau und Einrichtung muss der Verein, der größtenteils ehrenamtlich getragen wird, selbst aufkommen.

Wie wichtig die Arbeit der Frauen ist, zeigt sich, wenn sie von ihren Erfahrungen berichten. »Ins Frauenhaus geht niemand freiwillig«, berichtet Geschäftsführerin Monika Strauch. Ein oft langjähriges Martyrium gehe voraus, bevor ein Frau den Mut fasse, sich beim Verein zu melden. Strauch betont auch, dass Gewalt gegen Frauen kein Randphänomen sei, auch in der idyllischen Ortenau nicht. Bundesweit sei jede vierte Frau davon betroffen, quer durch alle sozialen Schichten. Deshalb gibt es Frauenhäuser – als Schutzraum, für Beratung und Begleitung.

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