IG Bau fordert einen „Booster für Neubau" von Land und Bund

Der Bauboom in Deutschland geht an vielen Normalverdienern vorbei. ©dpa/Rolf Vennenbernd
Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis Ortenau insgesamt 1618 Wohnungen neu gebaut – darunter 663 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Das sind laut Pressemitteilung der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt 426 Wohnungen mehr als im Vorjahr. Insgesamt hätten die Bauherren im vergangenen Jahr im Ortenaukreis rund 322,8 Millionen Euro für den Wohnungsneubau investiert. Die IG Bau Südbaden beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts.
Für das laufende Baujahr warnt die IG-Bau-Bezirksvorsitzende Ilse Bruttel jedoch vor einem Abwärtstrend: „Bauvorhaben werden auf Eis gelegt. Denn hohe Baukosten treffen auf hohe Zinsen und hohe Hürden beim Bauen durch staatliche Auflagen und Vorschriften. Das ist ein toxischer Mix für den Wohnungsbau.“ Die Kaufpreise beim Neubau seien längst „aus den Fugen geraten“ und die Mieten „klettern enorm nach oben“ – vor allem bei neu gebauten Wohnungen.
"Massives Aufstocken" sei nötig
Gebraucht würde jetzt ein „Booster für den Neubau“ von sozialen und bezahlbaren Wohnungen. Bruttel appelliert an die heimischen Bundestagsabgeordneten, sich in Berlin für ein „massives Aufstocken der Fördergelder“ starkzumachen. Aber auch das Land Baden-Württemberg sei jetzt stärker gefordert.
„Für mehr Sozialwohnungen und für mehr bezahlbare Wohnungen muss der Staat – müssen Bund und Länder – bis 2025 mindestens 72 Milliarden Euro in die Hand nehmen“, wird Ilse Bruttel in der Pressemitteilung zitiert.