IG Metall kritisiert Personalabbaupläne bei Schaeffler
Die IG Metall kritisiert den angepeilten Personalabbau beim Auto- und Industriezulieferer Schaeffler. Die Gewerkschaft forderte die Unternehmensführung auf, die Pläne zum Abbau von 1300 Stellen in Deutschland zu konkretisieren sowie Alternativen zu prüfen. Das Unternehmen hat auch Standorte in der Ortenau.
»Auftragslage, Ertrag und Beschäftigung entwickeln sich bei Schaeffler in der Sparte Industrie aktuell positiv. Angespannt ist die Situation in der Sparte Automotive«, sagte der bayerische IG-Metall-Bezirksleiter Johann Horn. »Wir akzeptieren nicht, dass Schaeffler in dieser Lage Produktion in Billiglohnländer verlagern und gleichzeitig vor Ort Stellen abbauen will.«
Im März beschlossen
Schaeffler hatte vor wenigen Tagen den Abbau von 1300 Stellen in Deutschland angekündigt. Dabei solle das Prinzip der doppelten Freiwilligkeit gelten – demnach müssen betroffene Beschäftigte und das Unternehmen einverstanden sein. Norbert Göbelsmann, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Offenburg, erklärt dazu: „Wir wollen gemeinsam mit dem Betriebsrat erfahren, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst davon halten. Es geht uns um sichere Arbeitsplätze und um einen fairen Umgang mit den Beschäftigten. Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten mit ihrer Arbeit heute die Verlagerungen und damit den Abbau ihrer Arbeitsplätze morgen finanzieren.“
Standorte in der Ortenau
Schaeffler betreibt auch Standorte in der Ortenau. Im Werk Lahr arbeiten rund 1400 Menschen für den global agierenden Konzern, Standorte im Bereich Automobilzulieferung befinden sich auch in Sasbach und Kappelrodeck. Diese beiden Werke werden von Bühl aus gesteuert. Die Sparmaßnahme ist nach den Worten einer Unternehmenssprecherin Teil eines im März beschlossenen, umfangreichen Programms, mit dem Schaeffler den Problemen vor allem in der Automobil-Zuliefererbranche begegnen will. Wegen der Wachstumsdelle auf dem großen chinesischen Markt, der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA, China und der EU sowie der technologischen Entwicklung weg vom herkömmlichen Verbrennungsmotor steht die Branche stark unter Druck.