Imagewandel: Zeigt Cro beim Kamehameha sein Gesicht?
Vor drei Jahre kam sein letztes Album auf den Markt. Jetzt veröffentlicht der deutche Rapper Cro in einer Woche zwei Lieder, die auf einen musikalischen Neuanfang deuten. Sein erster Tour-Auftritt ist am Samstag beim Kamehameha-Festival in Offenburg. Die Mittelbadische Presse hat bei seinem Management nachgehakt.
Rapper Cro hat seine Panda-Maske fallenlassen. Der deutsche Rapper, der bei Chimperator Productions unter Vertrag ist, veröffentlichte am Montag auf seiner Facebook-Seite sein neues Musikvideo »Baum«. Darin gibt der deutsche Rapper zum ersten Mal Teile seine Gesichts preis. Vor allem das Ende des Videoclips lässt tief blicken: Er überfährt sein maskiertes Ich – seine Kunstfigur Cro – was darauf schließen lassen könnte, dass er die Maske für immer ablegt.
In einer Textpassage heißt es »Ich hab' gelebt, ich war auf dem Planet, hätte vieles zu erzählen, ist ein Risenprivileg. Und jetzt? Jetzt sterb' ich, werd' irgendwo beerdigt« – das lässt Spielraum für Spekulationen. Auf Cros Facebook-Seite wird seit Montag noch fleißiger kommentiert, kritisiert und interpretiert. Es ist das erste musikalische Lebenszeichen von Carlo Waible – der bürgerliche Name von Cro – nach drei Jahren Musikbusiness-Abstinenz.
Diskussion im Netz
»Cro hat immer gesagt, er wird die Maske niemals abnehmen und er will seine Privatsphäre damit schützen. Der 'neue Cro' ist also Carlo die Privat-Person. Er beendet seine Karriere, indem er den Cro mit der Maske über den Haufen fährt und stirbt«, spekuliert Elisa Friedrich auf Facebook und erntet für ihre Vermutung sehr viel Zustimmung. »Egal wie es kommt, er will wieder ins Gespräch kommen. Alle spekulieren und fragen sich, was nun? Entweder ein Neustart mit seiner Musik oder das Ende«, kommentiert Tim Biebel.
Damit nicht genug: Gestern veröffentlichte der Stuttgarter Rapper ein weiteres Lied »Unendlichkeit«. »Du stehst vor hunderttausend Fans und weißt: Irgendwann ist der Moment vorbei« rappt er darin. Auf seiner Internetseite kündigte er dazu sein neues Album an, das den Titel »fake you« (sinngemäß: du bist falsch) trägt. Es soll am 8. September dieses Jahres auf den Markt kommen.
Sein Management Chimperator Productions macht es spannend und reagiert auf Anfragen der Mittelbadischen Presse nicht. Alles nur Marketing? Schließlich bringt der deutsche Künstler sein erstes Album nach drei Jahren heraus. Ein Grund mehr, die Neugierde der Fans damit anzustacheln.
Indiz für musikalischen Neuanfang
Cros erster Tour-Auftritt findet am Samstag beim Kamehameha in Offenburg statt, bei dem er mit seiner 49-köpfigen Crew anreist. Ob der Rapper dort seinen Imagewandel verkündet? Melanie Allgaier, die Festival-Veranstalterin von der Taktgeber GmbH, ist von einer Sache fest überzeugt. »Es ist seine erste Show beim Tourauftakt. Und ich denke, Cro will sich neu erfinden. Ob das nun mit oder ohne Maske sein wird, weiß ich allerdings nicht«, sagt die Eventmanagerin.
Vor allem ein Indiz spreche ihrer Ansicht nach für den Imagewandel. Cro sei der letzte Künstler gewesen, der dem »Kamehameha«-Festival seine Bühnenanweisung mitgeteilt habe – und die Show sei nun vollkommen anders als bisher. »So etwas ändert sich eigentlich nicht so schnell und spricht dafür, dass er einen neuen Weg einschlägt – aber wie der aussieht, wissen auch wir erst beim Festival.«
Das Kamehameha im Netz
Ab Freitag ist das Team von baden online bei dem Kamehameha-Festival vor Ort. Am Samstag und Sonntag gibt es einen Live-Ticker, der auf www.bo.de/kamehameha2017 verfolgt werden kann. Zudem werden an beiden Tagen eine Instagram-Geschichte, Facebook-Live-Berichte und zahlreiche Bildergalerien erstellt.
Festival-Tickets
55 Künstler auf vier Bühnen: Jetzt am Wochenende startet das Musikfestival Kamehameha auf dem Offenburger Flugplatz. Das Festival steigt vom 9. bis 11. Juni. Es bietet Tages-, Wochenend- und Kombitickets, die nicht nur im Internet (www.kamehameha-festival.de) bestellt werden können. Es gibt auch eine Festival-Tageskasse. Wer sicher gehen will, kann sich bei »Fuhrer Sports« in Offenburg, im »Yum Yum« in Freiburg, im »Edwin Store« in Weil am Rhein, in der »Bellini Bar« in Lahr, das im »Trendhouse« in Zell am Harmersbach, bei »Nackt« in Kehl und in den Geschäftsstellen der Mittelbadischen Presse Tickets kaufen.