Farblich abgestimmte Gamaschen, schicke Frisuren an den Mähnen und eine grüne Schärpe zum weißen Reitdress für die Reiterinnen: Die große Springquadrille des Ortenauer Reiterrings  war auf dem besten Weg, ein bombastischer Einstieg in die große Pferdenacht von Schutterwald zu werden. Unglücklicherweise prallten zwei Pferde bei einer Sprungfigur zusammen. Während das eine Duo sofort wieder auf den Beinen war, stand das andere Pferd erst nach einigen Sekunden wieder auf, die Reiterin blieb liegen. Von einer »Schrecksekunde« spricht Rainer Oswald, Vorsitzender des gastgebenden Schutterwälder Reitvereins.

Inzwischen steht wohl fest: Die junge Reiterin hat sich das Becken gebrochen. Sie wurde am Sonntag operiert. Bereits bei der Pferdenacht konnte Moderator Hendrik Schulze Rückamp nach einigen Minuten Positives berichten: »Sie ist ansprechbar und fühlt ihre Beine.« Ein Neurologe und ein weiterer Arzt haben das Mädchen permanent betreut, so Oswald. Er bedauert den Zwischenfall, bei dem alle anderen Beteiligten unverletzt blieben: »Der Beitrag wurde mehrfach geübt, wenn es Unsicherheiten gegeben hätte, wären wir das Wagnis nicht eingegangen.«

Eine »Reise um die Welt«
Danach sorgten die Sundheimer Voltigierer unter Leitung von Kathrin Masse mit ihrer »Reise um die Welt« wieder für Zerstreuung beim Publikum. Weil es den Pferdesportlern darum geht, Kinder für das elegante Tier zu begeistern, wurde ein bundesweites Projekt vorgestellt: Über die Möglichkeiten von »Kinder für unsere Pferde« sprach Nicole Casper vom Birkenhof, die ihre Tochter Anna mitgebracht hatte. Zum Live-Gesang von Jasmin Nopper, der Stimme der Ortenau, überzeugte die 15-jährige Reiterin mit einer gleichermaßen grazilen wie fein abgestimmten Dressurnummer. Unter dem Titel »Dog meets horse« wurde eine Agility-Staffette ausgetragen. Am schnellsten waren Maurice Bappert als Reiter und Franziska Hering als Hundeführerin: In nur etwas mehr als 45 Sekunden schafften sie den Parcours.

Als Höhepunkt zeigte die »Gonzalez-Horse-Show«, wie sich ein Pferd in völliger Freiheit bewegt: Spanische Schritte, Kapriolen und das imposante Gehen auf den Hinterläufen beeindruckten das Publikum ebenso wie die Tatsache, dass auch ein Pferd auf einem Sessel Platz nehmen kann. Ein Kontrast zu den feurigen Spaniern boten die Schwarzwälder Füchse, die als Vierergespann eine Quadrille fuhren: Wehende Mähnen und blitzende Felgen unterstrichen den »Offroad«-Charakter, den Moderator Schulze Rückamp beschwor.
Als schwungvoller »Rausschmeißer« turnten die »Crazy Turnados« aus dem Allgäu. Sie bildeten als »Baywatch« eine Welle und stellten ein echtes Beachgirl auf die Beine, nachdem sie zunächst als brave Matrosen über die Leitern geturnt waren. Mit dem obligatorischen Feuerwerk endete die Pferdenacht.