Kriminalstatistik 2015: Einbruchszahlen machen Sorgen
Das Polizeipräsidium Offenburg hat im vergangenen Jahr weniger Straftaten registriert als 2014. Besonders Betrugs- und Rauschgiftdelikte gingen zurück. Gestiegen ist die Straßenkriminalität, hieß es am Dienstag in einer Pressekonferenz.
Durchschnittlich ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg – von der Ortenau über Baden-Baden und den Landkreis Rastatt – im Vorjahr 6170 Straftaten pro 100.000 Einwohner und Jahr. »Wir können sagen, dass wir in einem sicheren Bereich leben«, informierte am Dienstag Joachim Metzger, Leiter der Direktion Polizeireviere, in einer Pressekonferenz. In diesen Zahlen seien auch Delikte enthalten, die die Bundespolizei und die Steuerfahndung bearbeiten.
Die höchste Belastung verzeichnen die Polizeireviere Kehl vor Offenburg, Baden-Baden, Lahr, Rastatt, Achern-Oberkirch, Bühl, Haslach und Gaggenau. Insgesamt ereigneten sich 42.801 Fälle gegenüber 43.976 im Jahr 2014. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 lag die Zahl bei 46.533. Auf den Ortenaukreis entfallen 27.228 Straftaten.
Sorgen bereiten der Polizei die Zahl der Einbrüche und der Straßenkriminalität (Diebstahl aus und von Fahrzeugen sowie Sachbeschädigungen). »Wir werden den Kontrolldruck erhöhen«, kündigte Metzger an. Er appellierte an die Bevölkerung, bei Verdachtsfällen sofort den Notruf 110 zu wählen. Auch stelle die Polizei fest, dass die Menschen aggressiver werden. So sei die Zahl der Körperverletzungen von 3446 auf 3576 gestiegen. Metzger wünsche sich mehr Personal für die Staatsanwaltschaften, damit Strafen schneller folgen.
Auszüge aus der Kriminalstatistik
- Einbrüche: Die Zahl der Diebstähle ist im Ortenaukreis von 10.335 auf 10.530 gestiegen. Der Polizei bereitet nach wie vor die Zahl Einbrüche in Wohnungen und Geschäftsräume Sorge (1531, plus 236 im Jahr 2014).
- Asylbewerber: Insgesamt wurde gegen 18.654 Menschen ermittelt, davon gegen 8241 Nichtdeutsche. Im Präsidiumsbereich von der Ortenau bis Rastatt gab es 776 Asylbewerber als Tatverdächtige (plus 429).
- Schwarzfahrer: 8210 Vermögens- und Fälschungsdelikte wurden registriert (minus 722). Der Rückgang hängt laut Polizei mit der Aufklärung einer Serie zusammen. Auf Schwarzfahrer entfielen 2068 Fälle.
- Verletzte Polizisten: Der Widerstand gegen Polizeibeamte ist von 2014 auf 2015 um 18,8 Prozent auf insgesamt 116 Fälle gestiegen. 101 Polizisten wurden bei Einsätzen verletzt, acht waren vorübergehend dienstunfähig.