Lehrermangel: Freiwillige Mehrarbeit ist nicht ausreichend
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält die Vorschläge zur freiwilligen Mehrarbeit von Lehrkräften für nicht ausreichend und schlägt unter anderem vor, ein Modell aus Sachsen in Baden-Württemberg zu übernehmen.
Das schreibt die GEW Ortenau in einer Pressemitteilung. „Das Kultusministerium will mit dem Vorgriffstundenmodell erreichen, dass insgesamt landesweit im Umfang von 80 Vollzeitstellen zusätzliche Unterrichtsstunden geleistet werden. Dies kann man versuchen, es ist aber ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagt Susanne Feld, Kreisvorsitzende der GEW.
GEW-Maßnahmenkatalog
Bereits jetzt gebe es im sogenannten Regelstundenmaßausgleich die Möglichkeit, dass Lehrkräfte freiwillig mehr arbeiten. Es helfe wenig, wenn einige Lehrerinnen und Lehrer länger im Klassenzimmer stehen, sagt Feld. Sie fragt, warum die Landesregierung nicht einige Vorschläge aus dem GEW-Maßnahmenkatalog zur Lehrergewinnung aufgreife und zum Beispiel die Altersermäßigung erhöhe.
Mehr Investitionen
Wenn Mehrarbeit attraktiv werden solle, lohne sich der Blick nach Sachsen, heißt es weiter. Dort werde Mehrarbeit von Lehrkräften grundsätzlich ab der ersten Stunde mit einem Zuschlag von 25 Prozent bewertet. Das heißt, bei der Rückgabe der zusätzlich geleisteten Arbeit erhalten die Lehrer für eine Deputatsstunde 1,25 Stunden, die sie dann im Rückgabezeitraum weniger unterrichten müssen, so die Pressemitteilung. Wenn die Landesregierung es ernst meine mit Maßnahmen gegen den Lehrermangel, müsse sie mutiger sein und mehr investieren als bisher.