„Leser helfen“ sammelt fürs CJD Jugenddorf
»Leser helfen« bittet in diesem Jahr um Spenden für das Christliche Jugenddorf (CJD) in Offenburg. Das für das Internat genutzte Haus Gengenbach ist stark sanierungsbedürftig, vor allem nicht barrierefrei. Doch für den Umbau hat das CJD kein Geld.
Als das Christliche Jugenddorf 1983 in Offenburg Einweihung feierte, galt die Anlage am Sägeteich als eine der modernsten in ganz Deutschland. Das CJD, ein bundesweit aufgestellter Verein, versteht sich bis heute als Chancengeber für junge Menschen, die zunächst keine Aussicht auf duale Ausbildung und Integration in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hatten.
Einen Meilenstein stellte das Wohnangebot dar. Vier Internatsgebäude sind es, die nach Patenstädten im Ortenaukreis benannt sind, Achern, Oberkirch, Kehl und eben Gengenbach. Doch im nach der schmucken Kinzigstadt benannten Gebäude blieb die Zeit stehen. »Wir hatten bisher einfach nicht die Mittel, um dort etwas zu tun«, räumt Jochen Nordau, Leiter des CJD, ein. Auf zwei Ebenen befinden sich je sechs Doppelzimmer, die umgebaut werden müssten. Die Kosten belaufen sich auf geschätzte 29 000 Euro pro Raum, vor allem wegen der sanitären Einrichtungen.
»Nicht nutzbar«
Ganz pragmatisch hatte man Anfang der 80er-Jahre beispielsweise die Duschen mit im Mosaikstil gehaltenen Mäuerchen eingefasst, damit das Wasser nicht in den Raum läuft. Für Rollstuhlfahrer aber ist eine solche »Nasszelle« nicht nutzbar. Gleichzeitig war man damals der Ansicht, dass für vier Personen eine Dusche und ein WC ausreicht. Deshalb teilen sich je zwei Doppelzimmer ein Bad. Jetzt muss jedes eines bekommen.
Weiterer Punkt: Aus pädagogischer Sicht sei man zu der Erkenntnis gekommen, dass Betroffene mit Einschränkungen, etwa Autisten oder Menschen mit Epilepsie, reizarme Rückzugsräume in Form von Einzelzimmern brauchen, erklärt Silvia Müller, Fach-
bereichsleiterin Gesundheit und Rehabilitation. Dazu müssten einige Doppelzimmer umgebaut werden.
»Leser helfen« würde am liebsten alles finanzieren, doch beschreibt Jochen Nordau die wichtigsten Punkte: »Der Sanierungsbedarf fängt bei den Eingangstüren an. Hier wünschen wir uns vier Schiebetüren. Sie kosten rund 15 000 Euro.« Menschen im Rollstuhl oder mit Gehhilfen können die alten Türen kaum öffnen. Doch im Haus selbst stünden sie vor dem nächsten Problem. Zu den Zimmern führen Treppen. Für das CJD wäre daher eine mit einem Geländer eingefasste Senk- und Hebebühne (10 000 Euro) eine Verbesserung, um die im Untergeschoss liegenden sechs Zimmer zu erreichen. Wenn diese noch barrierearm würden, wäre das ein großer Schritt. Die dafür notwendigen 200 000 Euro fehlen dem CJD. Denn die institutionelle Förderung der Bundesagentur für Arbeit, also für Investitionen, sei stark gesunken. Die Mittel reichen zwar noch für die pädagogische Arbeit und kleinere energetische Sanierungen, nicht aber für den notwendigen Umbau.
Spendenbelege
»Leser helfen« stellt bei Spenden ab 200 Euro automatisch Bescheinigungen aus. Sie werden per Brief zugesandt. Voraussetzung ist aber die komplette Anschrift auf dem Überweisungsträger. Jeder Spender würde im Spendenzähler
genannt. Wer das nicht möchte, vermerkt dies bitte bei der Überweisung oder Einzahlung ausdrücklich.
Online-Spenden
Erstmals bietet »Leser helfen« Internetnutzern die Gelegenheit, online zu spenden. Dieser Service ist in Zusammenarbeit mit der Volksbank Offenburg entstanden. Somit besteht Gelegenheit, auch am Rechner per Lastschrift oder Kreditkarte die Aktion zu unterstützen.