Luis Muckenhirn (19) bekam im Februar ein neues Herz
"Leser helfen" unterstützt in diesem Jahr die Initiative "Herzklopfen", die in Freiburg ein Aufenthaltshaus für Eltern von herzkranken Kindern verwirklichen möchte. Luis Muckenhirn lag lange in der Klinik und weiß, was es bedeutet, wenn die Eltern nahe sein können.
"Transplantiert wird wirklich nur, wenn mit dem eigenen Herzen gar nichts mehr geht, es ist die letzte Chance zum Überleben", sagt der leitende Oberarzt der Klinik für angeborene Herzfehler und pädiatrische Kardiologie am Universitätsklinikum Freiburg, Thilo Fleck. Genau so war es bei Luis Muckenhirn. Der 19-Jährige bekam Anfang Februar in Freiburg ein Herz transplantiert.
Der junge Mann litt seit seiner Geburt an dem „double inletleftventricle“ mit Transposition der großen Gefäße. "Das heißt, dass die rechte Hauptkammer sich kaum ausgebildet hat und so das Blut der Vorhöfe größtenteils in die linke Hauptkammer gepumpt wurde", erklärt er. Hinzu sei in den letzten Jahren ein immer stärker werdender Eiweißverlust gekommen, welcher die Transplantation zur Folge hatte.
"Ich hatte häufig Bauchschmerzen aufgrund des Eiweißverlustes und starke Wassereinlagerungen, was erschwerte, mich mit Freunden zu treffen oder abends mal wegzugehen. Ich war nicht so leistungsfähig wie andere in meinem Alter. Zudem litt mein Wachstum unter der Krankheit", blickt Luis Muckenhirn zurück. Er musste viele Medikamente nehmen, die sein Leben einschränkten. Einschränkungen gab es unter anderem auch beim Sport. Da galt es immer aufzupassen, dass er sich nicht verletzte, da er Blutverdünner nehmen musste. Nach der Transplantation verbrachte Luis Muckenhirn rund zweieinhalb Monate in der Klinik, anschließend war er für vier Wochen in der Nachsorgeklinik in Tannheim.
Inzwischen geht es ihm sehr gut. "Meine Leistungsfähigkeit steigert sich auch stetig", bestätigt er. Jetzt, nach der Transplantation, gibt es für ihn aber immer noch Einschränkungen. "Ich muss mein Leben lang Medikamente nehmen und mit Infektionen aufpassen, da mein Immunsystem durch die Medikamente absichtlich geschwächt wird, um eine „Abstoßung“ des Herzes zu verhindern", erklärt er. Wer der Spender war, weiß er nicht. "Darüber bekommt man keinerlei Information."
"Das war sehr schön"
Seine Eltern waren im Krankenhaus immer bei ihm. Da die Familie nicht weit weg von Freiburg im nahe gelegenen Staufen wohnt, pendelten die Eltern täglich. "Jedoch konnten wir das Elternhaus von Herzklopfen nutzen, um den Geburtstag meiner Schwester zu feiern, was für mich sehr schön war", berichtet Luis Muckenhirn. "Ich finde ein Elternhaus sehr wichtig, da es Menschen, die extra von weit her nach Freiburg kommen, eine Möglichkeit der Unterbringung bietet. Vor allem, wenn das Kind eine längere Zeit im Krankenhaus bleiben muss", spricht er aus Erfahrung.
Dem jungen Mann geht es immer besser. Derzeit macht er eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Staufen. "Man sollte offen über die Krankheit reden und andere darüber aufklären und informieren", findet er. Luis Muckenhirn ist stets guter Dinge und macht Mut: "Man sollte trotz einer Erkrankungen positiv durchs Leben gehen."
Neujahrsschwimmen zum Finale
- Die Spendenaktion „Leser helfen“ läuft ihrem fulminanten Schlusspunkt zu: das Neujahrsschwimmen am 8. Januar in der World of Living in Linx. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Der Spendenstand geht auf unglaubliche 200.000 Euro zu. Wenn Sie die Aktion auch noch unterstützen möchten, können Sie hier online spenden.