Max steht trotz Nierenkrankheit mitten im Leben
Mit einer Augenentzündung begann die Geschichte von Max Trahasch aus Lahr. Dann kam die schwere Diagnose: nephrotisches Syndrom. Trotzdem ist der Elfjährige fröhlich und aktiv, etwa in der Jugendfeuerwehr.
Lahr. Max Trahasch (11) wird seine große Schwester gleich schachmatt setzen. Doch die zwanzigjährige Miriam lächelt nur. Das kann sie, denn Max gehe es im Moment gut, bis auf eine Entzündung im Auge. Und nun ist doch Angst zu spüren. »So hat es 2008 begonnen«, beschreibt die Mutter der beiden, Michaela Trahasch, das Geschehen. »Unser Max hatte eine Augenentzündung, er wurde zunehmend müde und war nahezu erschöpft, das machte uns stutzig.«
Die Diagnose in der Kinder-Uni-Klinik Freiburg kam für die Familie völlig unerwartet. Es war ein »nephrotisches Syndrom« bei dem damals Fünfjährigen festgestellt worden. Syndrom ist ein medizinischer Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, hier die des Nierenkörperchens (Glomerulum). Unter anderem ist die Eiweißregulierung gestört.
»Gut eingestellt«
Fast zwei Monate musste Max in der Nephrologie bleiben, die Mama war bei ihm. Max Trahasch hat zahlreiche Behandlungen hinter sich – eine sehr belastende Infusion etwa, »ich nenne die eine Art Chemotherapie«, so die Mutter, »das war nach der Nierenbiopsie«. Die medizinischen Fachbegriffe sind in dieser Familie präsent. Seit vier Jahren ist der kleine Patient medikamentös gut eingestellt, man müsse nur etwa zweimal pro Jahr nach Freiburg fahren. Während der akuten Krankheitsphase waren es zwei bis drei Fahrten pro Woche.
Stolz erklärt der Teenie in spe, dass er bei der Jugendfeuerwehr mitmacht. Alles, was in seinem Heimatdorf so läuft, interessiere ihn. Max kennt sich in der Historie des Ortes aus. »Hmh, eigentlich müsste es doch Sulz-Lahr heißen«, meint er, »denn Sulz war früher da als Lahr«.
Die Familie fühlt sich sehr gut betreut durch die Kinder-Nephrologie in Freiburg. Dort hat Max während seiner vielen Wochen Freunde unter den kleinen Patienten gefunden. Die Trahaschs sind Mitglieder im Verein »Hilfe für nierenkranke Kinder« und nutzen gern die Freizeitangebote. Aber jeder Tag ist ein guter Tag, hat Michaela Trahasch das Familienmotto herausgegeben. Im Augenblick sieht es ganz danach aus.
Fan von Kirchenglocken
Das Wohnzimmer ist adventlich geschmückt, Miriam hat Kerzen angezündet, Max wartet auf Papa, »von ihm habe ich das Schachspielen gelernt«. Und noch etwas macht ihm Spaß: Max erkennt unterschiedliche Kirchenglocken. Die vom Petersdom in Rom, der Kirche Sacré Coeur in Paris lässt er über YouTube erklingen. Die Sulzer Kirchenglocken, na die kenne er sowieso. Familie Trahasch ist dankbar über die Spenden für ein mobiles Ultraschallgerät. Es lasse die Kinder sicher schneller wieder nach Hause kommen, hofft Michaela Trahasch.