Mediclin-Geschäftsbilanz: Corona macht eine Prognose schwierig
Der Klinikkonzern Mediclin hat seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2019 vorgelegt. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zu 2018 an, die Ergebnisziele wurden erreicht.
Der Klinikkonzern Mediclin hat seine Bilanz vorgelegt. „Im Geschäftsjahr 2019 haben wir unsere Ergebnisziele erreicht“, sagte Tino Fritz, Finanzvorstand der Mediclin AG. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zu 2018 von 645,1 auf 673,1 Millionen Euro, das Konzernbetriebsergebnis von 15,1 auf 22,4 Millionen Euro. „Unserer Strategie, Kapazitäten in nachgefragten Indikationen zu erweitern, funktioniert, was sich im Jahr 2019 in der guten Auslastung der neu geschaffenen Bereiche gezeigt hat“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Volker Hippler.
Die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 ohne Berücksichtigung der aktuellen Situation sieht vor, dass der Konzernumsatz zwischen vier und sechs Prozent steigen und das Konzernbetriebsergebnis zwischen 18 und 24 Millionen Euro liegen soll, heißt es weiter.
Große Unsicherheiten
„Die bisherige Prognose ist wegen der Corona-Pandemie mit großen Unsicherheiten behaftet, da die wirtschaftlichen Auswirkungen auf unsere Branche schwer einzuschätzen sind“, sagte Volker Hippler. „Wir können zurzeit nicht endgültig absehen, wie sich die Auslastung unserer Kapazitäten in den kommenden Wochen entwickeln wird, ebenso wenig, inwieweit wir unsere Investitionsvorhaben in dieser Zeit umsetzen können“, ergänzte Tino Fritz.
Die Kostensteigerungen zwingen Gesundheitsdienstleister, ihr Leistungsangebot auszuweiten, heißt es weiter. „Die Kapazitätserweiterungen und damit unser zukünftiges Wachstum werden wir zum Teil aus dem Cashflow finanzieren können, aber auch durch die Inanspruchnahme unserer Kreditlinien“, so der Finanzvorstand Tino Fritz.
Reha-Kliniken werden zu wenig berücksichtigt
Derzeit liege der Fokus der Gesetzgebung bei der Bewältigung der Corona-Krise im Wesentlichen auf den zusätzlich benötigten Mitteln im Akutbereich. „Leider werden derzeit die vorhandenen oder − im Rahmen der aktuellen Versorgungsverantwortung − neu geschaffenen medizinischen Möglichkeiten der Reha-Kliniken immer noch zu wenig berücksichtigt. Und zwar sowohl was die zusätzlichen Aufnahmekapazitäten als auch was die finanzielle Unterstützung dieser Option betrifft“, kommentiert Tino Fritz die aktuellen Gesetzesvorschläge.
Viele Reha-Kliniken könnten einen sehr guten Beitrag leisten, indem sie etwa die Folgeversorgung von Schlaganfallpatienten, Herzpatienten, onkologischen Patienten und anderen, sehr kranken Menschen übernehmen. Dadurch würden die Gesamtkapazitäten im Gesundheitswesen für die Versorgung von Corona-Patienten nachhaltig gesichert.