Am vergangenen Donnerstag ist ein Offenburger Hausarzt in seiner Praxis getötet worden. Mutmaßlicher Täter ist ein 26-jähriger Asylbewerber aus Somalia. Kurz nach der Tat hatte Oberbürgermeisterin Edith Schreiner zur Besonnenheit aufgerufen, am Mittwoch meldete sich nun der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl in einer Pressemitteilung zu Wort.

Verstärkte Präsenz

Er gab bekannt, dass das Innenministerium das Offenburger Polizeipräsidium als Maßnahme nach dem Tötungsdelikt ab sofort mit einer weiteren Einsatzgruppe, was acht Polizeikräften entspricht, unterstützen wird. Die Polizeipräsenz, vor allem in der Innenstadt, wird erhöht. Damit sind dann zwei Einsatzgruppen in Offenburg präsent – und zwar bis zum 22. September. Eine erhöhte Polizeipräsenz über diesen Zeitpunkt hinaus müsste das Polizeipräsidium beantragen.

Diese Maßnahme soll laut Strobl das Sicherheitsgefühl der Offenburger verbessern. Rechtsstaat und Justiz müssten auf die Tat am vergangenen Donnerstag "mit aller Härte reagieren", heißt es dazu in der Mitteilung. 

Antrag der Stadt

Oberbürgermeisterin Schreiner begrüßte in einem Schreiben an die Presse diese Maßnahme. Gemeinsam mit Reinhard Renter, Präsident des Polizeipräsidiums Offenburg, habe Schreiner in den vergangenen Monaten den Handlungsbedarf in Offenburg bei der Landesregierung in Stuttgart dargelegt. Dass das Innenministerium dem Ersuchen nachgekommen ist, sei auch der fraktionsübergreifenden Gemeinderats-Resolution im Dezember 2017 zu verdanken, in der mehr Polizei in Offenburg gefordert wurde. 

Schreiner gab außerdem bekannt, dass in Kürze der Antrag der Freien Wähler über eine Videoüberwachung von Kriminalitätsbrennpunkten in Offenburg geprüft werde.

Pfählerpark

Der Pfählerpark am Bahnhof macht dagegen schon seit längerer Zeit mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Baden Online berichtete vor einigen Wochen von Drogengeschäften am helllichten Tag, nächtlichem Gegröle und Schlägereien, bis das Blut spritzt. 

Strobl lobt in diesem Zusammenhang die Arbeit der Polizei. Diese hatte dort aufgrund der vielen Straftaten in einem Schwerpunkteinsatz am 9. Juli 114 Strafverfahren eingeleitet. Außerdem wurde laut Strobl eine vierköpfige Gruppe, die mit Rauschgift handelte, festgenommen. Der Innenminister versprach, die Anstrengungen nochmals zu verstärken. Im vergangenen Jahr sei es gelungen, die Kriminalitätsbelastung in Offenburg zurückzuführen. 

Mit Blick auf den mutmaßlichen Mörder des Offenburger Hausarztes sagte Strobl, es müsse klar sein, dass ein Mensch, der das Gastrecht mit Füßen tritt, vom Rechtsstaat mit aller Klarheit, mit aller Entschiedenheit und mit aller notwendigen Härte sanktionieren wird.