Totschlag

Tötungsdelikt in Offenburg: Opfer war Psychotherapeutin

red/bek/ltv
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12. February 2025
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 Zahlreiche Streifen sind auf der Suche nach dem flüchtigen Täter und Hinweisen.

Zahlreiche Streifen sind auf der Suche nach dem flüchtigen Täter und Hinweisen. ©Christoph Breithaupt

Die Frau, die Dienstagabend im Bereich der Unionrampe in Offenburg ums Leben kam, war wohl nahe ihres Arbeitsplatzes attackiert worden.

Sie wollte helfen - und wurde selbst zum Opfer: Die junge Frau, die Dienstagabend in Offenburg im Hinterhof zwischen Hauptstraße und Union-Rampe ihren schweren Verletzungen erlag, wurde unweit ihres Arbeitsplatzes getötet. Das Opfer war Pendlerin aus dem nahe gelegenen Elsass, wie ein Polizeisprecher berichtete. Sie war in einer Psychotherapeutischen Praxis tätig. Dort bestätigt nun ein handgeschriebenes Schild an der Eingangstür die traurige Nachricht: Die Praxis sei wegen eines Todesfalls geschlossen, schreibt die Inhaberin Bettina Furlan. Sie ist nun vor Ort, um den Patienten abzusagen und kämpft mit den Tränen: "Sie war eine ganz liebe junge Frau."

Das Opfer arbeitete laut Bettina Furlan seit November 2023 in der Praxis. Diese existiert seit 25 Jahren in Offenburg. Seit November 2019 befinden sich die Räumlichkeiten in der Hauptstraße. Bei dem Opfer handelte es sich um eine „sehr qualifizierte Mitarbeiterin“, sagt Bettina Furlan. Die Getötete hatte Psychologie studiert und anschließend eine psychotherapeutische Ausbildung gemacht. In der Praxis werden nur Erwachsene behandelt. Jeder Mitarbeiter habe flexible Arbeitszeiten.

In den Sozialen Netzwerken wird berichtet, dass die Frau sich noch vom Arbeitsplatz aus Zuhause gemeldet habe. Sie habe mitgeteilt, dass sie bedroht werde und Angst habe.

Auch andere Frauen fühlten sich nun verunsichert. "Unsere Mädels haben jetzt natürlich Angst", heißt es von andren Betrieben in der Nähe. Nachbarn können nicht fassen, was passiert ist. "Und das hier bei uns in Offenburg", sagen sie. "Offenburg ist ja keine Großstadt, dort ist das üblich, aber hier auf dem Land?"

Großangelegte Fahndung

Eine Passantin hatte Dienstagabend gegen 19.15 Uhr die schwer verletzte Frau entdeckt und die Polizei alarmiert. Sie war wohl direkt am Ausgang von ihrem Arbeitsplatz attackiert worden. Anwohner berichten, dass sie zuvor Schreie gehört hätten. Die Einsatzkräfte leiteten unmittelbar Erste-Hilfe-Maßnahmen ein. Die Aufgefundene erlag jedoch nach Angaben der Polizei kurz darauf ihren schweren Verletzungen.

Die Polizei geht davon aus, dass die Frau Opfer eines Tötungsdelikts geworden ist. Dienstagabend lief eine großangelegte Fahndung im Bereich des Tatorts: Zahlreiche Streifen und eine Drohne waren auf der Suche nach dem flüchtigen Täter. Auf Nachfrage von Hitradio Ohr zur möglichen Tatwaffe, hat die Polizei nur bestätigt, dass ein Gegenstand verwendet wurde. Um welchen Gegenstand es sich handelt, teilt die Polizei nicht mit.

Gerüchten zufolge soll ein Täter bei Appenweier gefasst worden sein. Dies kann die Polizei nicht bestätigen. Um 6.55 Uhr gab es einen Polizeieinsatz in Appenweier-Urloffen wegen einer psychisch auffälligen Person. „Momentan sehen wir keinen Zusammenhang zur Offenburger Tat.“

Zwischenzeitlich liegen laut Polizei Zeugenhinweise vor, dass die Frau bereits um 18.30 Uhr im Bereich des Tatorts liegend gesehen wurde. Der in unmittelbarer Nähe des Tatorts abgestellte Pkw des Opfers wurde zum Zwecke der Spurensicherung polizeiliche beschlagnahmt. Im Verlauf des Vormittags wurde eine Obduktion der Frau anberaumt. Um ihre Identität abschließend verifizieren zu können, stehen die Ermittler der Kriminalpolizei auch in engem Austausch mit französischen Behörden.

Sonderkommission eingerichtet

Die Ermittler richteten die Sonderkommission «Rampe» mit über 60 Beamten ein. Es seien bereits mehrere Hinweise eingegangen. «Diese Spuren werden konsequent verfolgt, es wird jedoch nach wie vor in alle Richtungen ermittelt», berichteten die Ordnungshüter. Die Beamten suchen weiter nach Zeugen. Jede noch so unbedeutend erscheinende Beobachtung könnte sich im Nachhinein zur heißen Spur entwickeln, hieß es in einer Mitteilung. In dem Fall wurde bereits ein Rechtsmediziner hinzugezogen.

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