Orchideenklau: Staatsanwaltschaft stellt Verfahren ein
Rund 3000 Orchideen sind Anfang Mai im Naturschutzgebiet Taubergießen ausgegraben worden. Nach umfangreichen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren nun eingestellt. Für sie steht fest: Der vermeintliche Diebstahl war das Werk von Wildschweinen.
Die Staatsanwaltschaft Freiburg hat das Verfahren wegen des mutmaßlichen Orchideendiebstahls im Taubergießen eingestellt, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Im vergangenen Mai sind dort im Naturschutzgebiet bei Kappel-Grafenhausen rund 3000 Orchideenpflanzen verschwunden. Schaden: rund 300.000 Euro. Der anfängliche Verdacht, dass die wertvollen Pflanzen geklaut wurden, habe sich laut Staatsanwaltschaft nicht bestätigt – das Verfahren wird daher mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt, heißt es.
Demnach liegt nahe, dass Wildschweine die Pflanzen ausgegraben haben und der Schaden nicht von Menschen verursacht wurde. Umfangreiche Ermittlungen unter anderem mit Wildkameras, die umfassende Auswertung der Spurenlage, Zeugenaussagen, Probegrabungen sowie DNA-Untersuchungen hätten keinen konkreten Hinweis auf menschliche Täter ergeben.
Biologe widersprach der Einschätzung
Die Polizei ging nach ihren Ermittlungen bereits Anfang Juli davon aus, dass es sich bei den Tätern um Wildschweine handelte. Gegenüber der Mittelbadischen Presse widersprach der Biologe Dietmar Keil damals dieser Einschätzung. Er vermutete, dass menschliche Täter bei den Orchideendiebstählen auf dem freien Feld am Werk waren. »Beim Diebstahl der Orchideen auf freiem Feld wurden nur die wertvollen Hummel- und Spinnenorchideen gestohlen. Wildschweine fressen dagegen alle Knollen«, so Keil im Juli. Die letzte Entscheidung in diesem Fall hatte nun aber die Freiburger Staatsanwaltschaft.