Ortenau-Klinikum baut Intensivkapazität weiter aus
Steigende Infektionszahlen führen zu immer mehr Belastung in den Kliniken. Nun muss auch das Ortenau-Klinikum den Regelbetrieb einschränken, um mehr Covid-Patienten aufnehmen zu können. Die aktuelle Entwicklung macht den Ärzten Sorge.
Auch das Ortenau-Klinikum spürt die Auswirkungen der steigenden Infektionszahlen in der dritten Corona-Welle. „Die prognostizierte Entwicklung der Fallzahlen bis Ende Mai macht uns Sorge“, sagt Peter Kraemer, Medizinischer Direktor, in einer Pressemitteilung des Klinikums von Freitag. Zwar müssten auf den Normalstationen deutlich weniger Covid-Patienten versorgt werden, als noch im November und Dezember. Aber: „Der Druck auf die Intensivstationen ist dagegen extrem hoch“, so Kraemer.
Laut Divi-Intensivregister waren am Freitag nur noch neun von 81 Intensivbetten in der Ortenau frei. 21 davon fielen auf Covid-19-Patienten, neun davon müssen invasiv beatmet werden.
Die Behandlung von Covid-Patienten ist sehr personalintensiv, heißt es vom Klinikum. Daher müssten aktuell andere Bereiche heruntergefahren werden. Von den Mitarbeitern der Kliniken fordere die Corona-Pandemie weiterhin ein hohes Maß an Flexibilität. Das Klinikum berichtet dazu von einem „wertvollen Dienst für Covid-Patienten“ und einem „sehr engagierten Einsatz“.
Regelbetrieb wird weiter eingeschränkt
Die Situation hat auch erste Konsequenzen: Um Kapazitäten für die Behandlung von Covid-19-Patienten zu schaffen, muss das Ortenau-Klinikum den Regelbetrieb an seinen Kliniken weiter einschränken. „Wir müssen auch weiterhin dynamisch und flexibel auf das steigende Infektionsgeschehen reagieren“, so Kraemer weiter in der Pressemitteilung. Die Lage setze organisatorische und personelle Planungs- sowie Umsetzungsarbeit voraus. Einzelne Häuser werden so an den Bedarf an Covid-Behandlungsplätzen angepasst, heißt es.
Für diese Anpassung werde das Ortenau-Klinikum Offenburg-Kehl an seiner Betriebsstelle in Kehl vorübergehend die Öffnungszeiten der Zentralen Notaufnahme ab Montag, 19. April, auf die Kernzeit von 9 bis 15 Uhr begrenzen.