Ortenau-Klinikum legt zwei Chirurgie-Abteilungen zusammen
Das Ortenau-Klinikum fusioniert die Abteilung für Ästhetische und Wiederherstellende Chirurgie mit der Unfallchirurgie. Die Maßnahme soll Doppelstrukturen abbauen.
Die Klinik für Unfallchirurgie am Ortenau-Klinikum in Offenburg hat ihr Leistungsspektrum erweitert. Der Ausschuss für Gesundheit und Kliniken des Ortenaukreises hat am vergangenen Montag einstimmig beschlossen, die bisher separat geführte Abteilung „Ästhetische und Wiederherstellende Chirurgie“ als Sektion in die von Chefarzt Eike Mrosek geleitete Unfallchirurgie einzugliedern, wie das Klinikum in einer Pressemitteilung schreibt. Zugleich sei der Ausschuss dem Vorschlag gefolgt, die Unfallchirurgie mit den künftig vier Bereichen „Allgemeine und Spezielle Unfallchirurgie“, „Handchirurgie“, „Neurochirurgie“ und „Plastische-, Ästhetische- und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie“ organisatorisch neu aufzustellen und in „Unfallklinik Offenburg“ umzubenennen.
„Die Bündelung des Behandlungsspektrums in der Unfallklinik Offenburg dient unserem Ziel, das Ortenau-Klinikum weiterzuentwickeln, Doppelstrukturen zu vermeiden und Synergien zu nutzen. Damit können wir die sehr gute Versorgungsqualität im Ortenaukreis festigen und weiter ausbauen“, so Ortenau-Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller.
Das Konzept für die Neuorganisation hatte die Leitung des Ortenau-Klinikums Offenburg-Kehl gemeinsam mit Chefarzt Mrosek ausgearbeitet, nachdem der ehemalige Chefarzt der Ästhetischen und Wiederherstellenden Chirurgie, Tilman Schottler, die Klinik auf eigenen Wunsch verlassen hat, wie es weiter heißt. Die Planung für die teilweise personelle Neubesetzung der Sektion hat das Leitungsteam der Unfallchirurgie inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Für die Sektionsleitung konnte mit Jan Ruben Thiele ein breit ausgebildeter und erfahrener Facharzt für Ästhetische und Plastische Chirurgie gewonnen werden, teilt das Klinikum mit. Er werde Anfang nächsten Jahres von Freiburg nach Offenburg wechseln. Unterstützt werde der Sektionsleiter durch zwei weitere Fachärzte für Plastische Chirurgie. Bereits im September habe eine neue Fachärztin für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie ihre Tätigkeit in der Unfallklinik aufgenommen.
„Die neue Sektion wird das gesamte Spektrum der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie abdecken, natürlich inklusive komplexer Weichteilrekonstruktionen nach schweren Unfällen. Auch die Mamma-Chirurgie wird wieder einen entsprechenden Stellenwert bekommen“, betont Mrosek, der eng mit dem von Chefarzt Professor Karsten Münstedt geleiteten Brustzentrum zusammenarbeiten wird.
Unfallklinik
Die „Unfallklinik Offenburg“ am Ortenau-Klinikum Offenburg-Kehl zählt nach eigenen Angaben zu den unfallchirurgischen Maximalversorgern in Baden-Württemberg. Pro Jahr werden in der Klinik rund 4000 Operationen durchgeführt und 4500 Patienten stationär behandelt. In der Notaufnahme betreut die Klinik zudem rund 55 000 Patienten pro Jahr, davon rund 20 000 unfallchirurgische Notfälle. Die Abteilung ist als überregionales Trauma-Zentrum im Traumanetzwerk Oberrhein und Europäisches Hand-Trauma-Zentrum mit 24/7 Replantationsbereitschaft zertifiziert. In Zukunft gehören zur Unfallklinik Offenburg die Sektionen „Allgemeine und Spezielle Unfallchirurgie“, „Handchirurgie“, „Neurochirurgie“ und „Ästhetische und Plastische Chirurgie“