Ortenau-Klinikum wehrt sich gegen Hygiene-Vorwürfe
Die Linke Liste Ortenau nimmt einen internen Bericht des Ethikkomitees des Offenburger Ortenau-Klinikums zum Anlass massive Kritik zu üben. Mitarbeiter hatten sich dem Bericht zufolge über Missstände bei der Hygiene beklagt.
Die Linke Liste Ortenau (LiLO) übt in einer Pressemitteilung massive Kritik am Ortenau-Klinikum. Sie stützt sich dabei auf einen Bericht des Ethik-Komitees am Ortenau-Klinikum Offenburg-Gengenbach vom 15. Januar 2018, der der Redaktion vorliegt. Drei Mitarbeiter hatten demzufolge dem Komitee unter anderem folgende angebliche Missstände im Klinikum dargelegt:
- »Vernachlässigung notwendiger Hygienemaßnahmen«. Als Beispiel nennt das Schreiben, dass Handschuhe aus Zeitgründen nicht gewechselt würden oder, dass die Händedesinfektion vernachlässigt werde.
- »Die Atmosphäre sei für Patienten laut und hektisch, was die Verabreichung von mehr Narkosemitteln zur Folge hätte.«
- »Zeitdruck könne dazu führen, dass Schmerzäußerungen des Patienten nicht berücksichtigt würden.«
- »Mitunter würde ein Patient in den Operationssaal gebracht werden, wenn Blutspuren des vorherigen noch nicht beseitigt seien.«
Das Komitee räumt in dem Schreiben ein, dass es die Vorwürfe nicht überprüfen konnte. Es schreibt aber auch, dass einzelne Mitglieder des Komitees die Missstände aufgrund ihrer Erfahrung als »nachvollziehbar und plausibel« bezeichnet haben.
Falsche Behauptung
»Die technischen Anlagen sind nicht optimal einsatzbereit und die Hygienevorschriften wurden einfach ignoriert«, folgert die Liste. Dem widerspricht Christian Eggersglüß, ein Sprecher des Klinikums: »Die Behauptung, Hygienevorschriften würden nicht eingehalten und es bestehe eine Gefahr für Patientinnen und Patienten ist falsch und entbehrt jeder Grundlage.« Allen Sachverhalten sei, soweit dies aufgrund der Anonymität und einer objektiven Überprüfbarkeit möglich war, umfassend nachgegangenworden und es seien Maßnahmen ergriffen worden, um die Patientensicherheit und Qualität weiter zu erhöhen.