Streik: Ortenau-Klinikum will Notfallversorgung sicherstellen

Während des Streiks will das Ortenau-Klinikum einen Notbetrieb sicherstellen. ©Christoph Breithaupt
Mehr Geld und mehr Freizeit fordert die Gewerkschaft Verdi für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst. Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, soll am Mittwoch das Ortenau-Klinikum bestreikt werden.
Die Gewerkschaft Verdi ruft am Mittwoch und Donnerstag die Beschäftigten des Ortenau-Klinikums zum Warnstreik auf. Die Gewerkschaft erwartet nach eigenen Angaben über 100 Streikende bei einer Kundgebung am Mittwoch ab 14 Uhr am Standort in Lahr.
Trotz des Warnstreiks sei die Notfallversorgung im Ortenaukreis sichergestellt, teilt das Ortenau-Klinikum mit. Dazu habe der kommunale Klinikverbund mit der Gewerkschaft eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen, informiert die Vorstandsvorsitzende des Ortenau-Klinikums, Claudia Bauer-Rabe. Während des Streiks könne es jedoch teilweise zu Einschränkungen bei nicht-dringlichen Operationen (Elektivprogramm) oder Sprechstunden-Ambulanzen kommen. Betroffene Patienten will das Klinikum über mögliche Terminverschiebungen zeitnah informieren. Wie hoch die Streikbeteiligung sein wird, sei für das Ortenau Klinikum allerdings schwer abzuschätzen.
Am Donnerstag will die Gewerkschaft ihren Streik nach eigenen Angaben auf den gesamten Öffentlichen Dienst ausweiten. Betroffen sind dann laut Herbstritt in der Ortenau erneut Kindertagesstätten und öffentliche Verwaltungen.
Die Gewerkschaft fordert in der aktuellen Tarifrunde für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst mehr Geld (plus acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat) und Freizeit. Höhere Zuschläge sollen zudem für besonders belastende Tätigkeiten gezahlt werden. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen nach Vorstellungen der Gewerkschaft um 200 Euro monatlich angehoben werden.
Entlastung gefordert
„Die Beschäftigten sind sauer“, berichtet Michael Herbstritt, Gewerkschaftssekretär bei Verdi Südbaden Schwarzwald. In der ersten Verhandlungsrunde am 24. Januar sei "von den Arbeitgebern zu den Forderungen einfach nichts rübergekommen". Es brauche aber Entlastung der Beschäftigten im Krankenhaus. "Dort wird immer noch länger gearbeitet, wie im übrigen Öffentlichen Dienst", sagt Herbstritt. Deutlich höhere Gehälter seien überfällig. Nur so könne der Öffentliche Dienst attraktiver gemacht und mehr Arbeits- und Fachkräfte gewonnen werden.