Ortenauer Arbeitsmarkt erweist sich als sehr robust
Die Arbeitslosenquote hat sich in der Ortenau im vergangenen Monat nicht verändert. Sie liegt immer noch bei 2,8 Prozent. Die Zahl der Hartz-IV-Empfänger ist dagegen auf einen neuen Tiefststand gesunken.
Der Arbeitsmarkt bleibt im Herbstmonat November nahezu unverändert stabil. 6954 Menschen waren bei der Arbeitsagentur und Kommunalen Arbeitsförderung arbeitslos gemeldet, 56 Personen weniger als im Oktober. Das geht aus einer Pressemitteilung der Arbeitsagentur hervor. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gibt es 27 arbeitslose Menschen weniger. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 2,8 Prozent. Unter den 19 Agenturen in Baden-Württemberg belegt Offenburg derzeit zusammen mit Ludwigsburg und Rottweil-Villingen-Schwenningen den vierten Platz, heißt es weiter.
Im November 2019 sind die Fallzahlen der Kommunalen Arbeitsförderung Ortenaukreis (KOA) nach eigenen Angaben wieder gesunken. So beziehen aktuell 7195 Familien und Haushalte Hartz-IV-Leistungen. Dies enspreche einer Abnahme von 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat und einem Rückgang um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sei im vergangenen Monat um 87 Personen auf 9833 gesunken und habe damit einen neuen Tiefststand erreicht.
Bemerkenswerter Rückgang
„Der aktuelle Rückgang der Fallzahlen bei der KOA ist insofern bemerkenswert, da zu dieser Jahreszeit oft Zuwächse zu verzeichnen sind“, kommentiert Armin Mittelstädt, der Leiter des Ortenauer Jobcenters, die jüngste Entwicklung. „Besonders erfreulich ist dabei der überproportionale Rückgang des Leistungsbezugs und der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen – einer Personengruppe, der wir besondere Aufmerksamkeit widmen“, so Mittelstädt weiter.
Derzeit erhalten 15.640 Personen Leistungen der KOA. Die Gesamtzahl der dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Leistungsberechtigten beträgt 7420, schreibt die Einrichtung. Hinzu kämen 4953 nichterwerbsfähige Sozialgeld-Empfänger, 2413 reine Arbeitslosengeld II-Leistungsbezieher, die etwa als Alleinerziehende Kinder unter drei Jahren betreuen, sich in einer Schul- oder Berufsausbildung befinden oder als über 58-Jährige nicht mehr vermittelt werden möchten, sowie 854 sonstige Leistungsberechtigte, die keine Regelleistungen beziehen.
Saisonale Einflüsse
„Es sind überwiegend saisonale Einflüsse beispielsweise in der Freizeit- und Gastronomiebranche die den Arbeitsmarkt in der Region Ortenau beeinflussen“, sagt dagegen angela Pöpplau-Hübner, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit. „Aktuell erreichen uns zwar vermehrt Anfragen von Firmen zum Thema Kurzarbeit, diese werden jedoch in vielen Fällen nicht realisiert. Zudem werben wir intensiv dafür, Schwachlastzeiten oder Kurzarbeitsphasen möglichst für Weiterqualifizierung zu nutzen.“ Trotzdem spricht Pöpplau-Hübner von einem „weiterhin stabilen Arbeitsmarkt“. Die Nachfrage nach Fachkräften bleibe in der Ortenau auf einem hohen Niveau.
Regionale Entwicklung ist sehr unterschiedlich
Regional ist die Situation hinsichtlich der Arbeitslosenzahlen auf den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Offenburg nach eigenen Angaben im Vergleich zum Vormonat sehr unterschiedlich. In der Geschäftsstelle Lahr stieg die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen um 98 auf 1087. Im Geschäftsstellenbezirk Kehl sind 513 Personen ohne Arbeit, 22 mehr als im Vormonat. Auch in Achern gab es im Vergleich zum Oktober 2019 einen Anstieg um 8 Personen auf 380 Arbeitslose. Positiv sei der Rückgang zum Vormonat um 6 Personen in der Hauptagentur Offenburg, 1038 Frauen und Männer waren im November hier arbeitslos gemeldet. Derzeit sind in der Geschäftsstelle Hausach 344 Menschen ohne Arbeit. Gegenüber dem Oktober ist ihre Zahl um 11 Personen gesunken. In der Geschäftsstelle Oberkirch reduzierte sich die Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich um 12 Personen auf 216.