Ortenauer Straßenmeistereien sind gerüstet für den Winter
Die Temperaturen in der Ortenau liegen derzeit nachts nur knapp über dem Nullpunkt. Die Ortenauer Straßenmeistereien sind bereits gut gerüstet für den bevorstehenden Winter, sagt Roland Gäßler, Leiter des Straßenbauamtes, im Interview mit der Mittelbadischen Presse.
Herr Gäßler, der Winter steht kurz bevor. Welche Maßnahmen wurden seitens des Landratsamts im Hinblick auf die Ortenauer Straßen bereits getroffen?
Roland Gäßler: Im Oktober wurden sämtliche Fahrzeuge und Winterdienstgeräte für den Diensteinsatz vorbereitet und geprüft. Zudem wurden die Einsatzpläne für die Mitarbeiter der Straßenmeistereien festgelegt.
Haben Sie bereits Salz für die Straßen gelagert?
Gäßler: Aktuell haben wir über 60 Prozent der Lagerkapazität erreicht. Spätestens zu Weihnachten werden die Salzlager komplett gefüllt, um nicht Gefahr zu laufen, bei einem Lieferengpass über die Feiertage die Salzvorräte aufzubrauchen. Neben dem Trockenstoff Salz kommt auch Feuchtsalz zum Einsatz. Die Streuautomaten können beide Stoffe gleichzeitig lagern.
Wann wird Feuchtsalz eingesetzt?
Gäßler: Bei trockener Witterung und Glättebildung kommt bevorzugt Feuchtsalz zum Einsatz. Das hat den Vorteil der direkteren und damit schnelleren Wirkung und die Wehverluste werden verringert.
Wo lagern Sie die Materialien?
Gäßler: An den vier Straßenmeistereistandorten Achern, Haslach, Lahr und Offenburg gibt es jeweils eine Salzhalle. Zusätzlich haben wir vier Silostandorte, um das Streusalz zu lagern. Wir haben eine Gesamtlagerkapazität von zirka 3600 Tonnen Salz.
Wie viel Salz wird in einem Winter verbraucht?
Gässler: Der Gesamtverbrauch je Winter schwankt zwischen zirka 2000 Tonnen und über 8000 Tonnen.
Wie viele Fahrzeuge und Gerätschaften stehen für die Winterdiensteinsätze bereit?
Gäßler: In den vier Straßenmeistereien stehen 16 Lkw und Unimog sowie vier Schmalspurfahrzeuge für die Radwege bereit. Alle Fahrzeuge sind mit Schneepflug und Streuautomat ausgestattet.
Und wie viele Mitarbeiter werden für einen Dienst benötigt?
Gäßler: Jedes Fahrzeug wird von einem Mitarbeiter gefahren. Bei vollem Winterdienst beginnt der Einsatz um 3 Uhr und endet spätestens um 22 Uhr. Es wird in zwei Schichten gefahren. Bei starkem Schneefall oder Glatteisgefahr werden auch die von uns vertraglich gebundenen Fremdfahrzeuge (Privatunternehmen) zur Unterstützung angefordert.
Wer koordiniert solche Einsätze und wie?
Gäßler: In jeder Straßenmeisterei ist ein erfahrener Mitarbeiter für die Koordinierung des Einsatzes zuständig. Seine Arbeit beginnt spätestens um 3 Uhr morgens. Bei eindeutigen Wettersituationen wird am Vortag der Einsatz festgelegt. Bei unklaren und unsicheren Wetterprognosen entscheidet dieser über den Diensteinsatz.
Auf welche Wetterprognosen stützen Sie sich dabei?
Gäßler: Wir haben seit einigen Jahren Wetterstationen an neuraligschen Punkten aufgebaut, auf deren Daten die Einsatzleiter zugreifen können. In schwierigen Situationen wird der jeweilige Mitarbeiter vom verantwortlichen Straßenmeister der Meisterei unterstützt.
Wo gibt es erfahrungsgemäß Probleme?
Gäßler: Bei starkem Schneefall sind die Steigungsstrecken einschließlich der Schwarzwaldhochstraße und die stark befahrenen Bundes- und Landesstraßen in erster Priorität zu räumen und zu streuen. Bei Glatteisgefahr sind ebenfalls die Brücken und Waldstrecken besondere Gefahrenstellen.