Welcher Typ Mensch im Job Ärger macht – und was dagegen hilft
Die Profilerin Suzanne Grieger-Langer erklärte in einem Vortrag beim Marketing-Club Ortenau/Offenburg im Burda-Medien-Tower, welche Typen Mensch Unternehmen ins Verderben führen – und welche man als Vorgesetzter fördern sollte.
Haben Sie auch manchmal das Gefühl, von lauter Pfeifen und Psychopathen umgeben zu sein? Für Profilerin Suzanne Grieger-Langer ist das laut einer Pressemitteilung des Mareting-Clubs Ortenau keine Überraschung: »Gerade in Führungspositionen gibt es erschreckend viele Menschen, die dort nichts zu suchen haben, weil sie das Unternehmen entweder auf Mittelmaß halten oder direkt in die Pleite führen.«
In ihrem Vortrag beim Marketing-Club Ortenau/Offenburg erklärte sie, wie sich Pfeifen und Psychopathen entlarven lassen und wie man stattdessen diejenigen fördert, die das Unternehmen voranbringen, heißt es weiter.
Am Laufen halten
Performer nennt Grieger-Langer demzufolge diejenigen, die alles am Laufen halten. Sie machten unaufgeregt ihren Job, finden auch in kniffligen Situationen eine Lösung und wollen sich weiterentwickeln. »Für mich sind die Performer vergleichbar mit dem Titan Atlas, der in der griechischen Mythologie die Last der ganzen Welt auf seinen Schultern trägt«, sagte Grieger-Langer. Die Leistung der Performer werde dennoch oft nicht anerkannt: »Sie sind äußerst kritisch mit sich selbst und zwei andere Persönlichkeitstypen kommen ihnen in die Quere: die Pfeifen und die Psychopathen.«
»Pfeifen sind Leistungssimulanten«, erläuterte Grieger-Langer. »Sie reden ständig davon, wie viel sie machen und was sie alles Großes vorhaben, liefern aber nicht.« Pfeifen seien daran interessiert, das Leistungsniveau im Unternehmen möglichst niedrig zu halten, damit nicht auffällt, wie wenig sie beitragen. Gegen Kritik sind sie praktisch immun. »Wenn Eltern ihr Kind nicht auf die Welt vorbereiten, sondern die Welt auf das Kind, hat das oft zur Folge, dass diejenigen sich und ihre Leistung komplett überschätzen.«
Nicht blenden lassen
Der Tipp von Grieger-Langer: »Lassen Sie sich nicht von großen Reden blenden, sondern schauen Sie darauf, was jemand wirklich leistet.« Rund ein Prozent der Weltbevölkerung sind laut Grieger-Langer sogenannte Psychopathen. Sie kennen keine Angst und haben kein Mitgefühl oder schlechtes Gewissen. »Psychopathen können auf den ersten Blick sehr charmante Menschen sein, die einen mit ungewöhnlich viel Aufmerksamkeit umwerben«, sagte Grieger-Langer. Dabei verfolgen sie aber laut der Profilerin nur ein Ziel: Sie wollen knallhart ihre eigenen Interessen voranbringen.
Grieger-Langer: »Im Top-Management finden Sie ungefähr 14 Prozent Psychopathen, in den Gefängnissen bis zu 25 Prozent.« Psychopathen seien oft schwer zu durchschauen. Grieger-Langer riet den Anwesenden: »Werden Sie immer stutzig, wenn ein Mensch zu perfekt, zu glatt ist. Menschen haben Ecken und Kanten und Meinungen, die einem nicht immer passen. Ansonsten fallen Sie vielleicht gerade auf einen Psychopathen rein.«
Der Erfolg eines Unternehmens – und schlussendlich das Zusammenleben in der gesamten Gesellschaft – hänge davon ab, die richtigen Persönlichkeitstypen zu fördern und vor allem Führungspositionen mit Performern zu besetzen. »Geben Sie den Pfeifen und Psychopathen nicht die Macht, die die Leistungsträger verdienen«, sagte Grieger-Langer.