Protest von Landwirten sorgt für Verkehrschaos im Ortenaukreis

Unter anderem auf der L87 bei Achern haben Traktoren die Kreisverkehre an der A5 blockiert. ©Bonny Kornmeier / EinsatzReport24
Landwirte haben bei einer Protestaktion am Montagabend mit Traktoren den Autobahnzubringer an der L87 bei Achern blockiert und sorgten für ein kilometerlanges Verkehrschaos. Auch im Bereich des Offenburger Eis kam der Verkehr zum Erliegen. In Kappelrodeck kam es zu einem Unfall.
Im Rahmen einer Protestaktion haben Landwirte am Montagabend in der Ortenau den Verkehr beeinträchtigt. Die Polizei hat am Dienstag eine Bilanz der Protestaktionen von Landwirten im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg gezogen. Zwischen 15 und 20.15 Uhr sei es vor allem durch langsam fahrende Traktoren auf Straßen und im Bereich von Kreisverkehren zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen gekommen. Die Proteste richten sich gegen die von der Bunderegierung geplante Streichung von Subventionen für Agrardiesel und Vergünstigungen bei der KfZ-Steuer.
Verkehr kam nahezu vollständig zum Erliegen
Im Bereich der Autobahnanschlussstelle Achern beteiligten sich nach Polizeiangaben bis zu 40 und in Oberkirch ungefähr 70 Traktorfahrer an den Versammlungen. "Im Bereich des Autobahnkreisels beim sogenannten Offenburger Ei kam der Verkehr zwischen 17.30 und 19 Uhr nahezu vollständig zum Erliegen", teilt die Polizei mit. Im Bühler Bereich seien ungefähr 50 Landwirte auf ihren Fahrzeugen protestierend unterwegs gewesen. Auch in Lahr, Ettenheim und Ringsheim stellte die Polizei demonstrierende Landwirte auf Traktoren fest.
Unfall in Kappelrodeck
Möglicherweise im Zusammenhang mit den Protestaktionen steht zudem ein Unfall, der sich laut Polizei gegen 20 Uhr an der Kreuzung Klaus/Dasensteinweg in Kappelrodeck ereignet hat. Der von der Straße "Klaus" kommende 22-jährige Fahrer eines Traktors soll die Vorfahrt eines von rechts kommenden VW-Touran nicht beachtet haben. Durch den Zusammenstoß wurden der 22-jährige Fahrer des Pkw und dessen 21-jährige Beifahrerin leicht verletzt. Beide Fahrzeuge waren in der Folge des Unfalls nicht mehr fahrbereit, es entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 40.000 Euro, teilt die Polizei mit.
Plädoyer für ILS
Der stellvertretende Kreisbrandmeister Michael Wegel bezeichnete den Bauernprotest am Dienstag als Herausforderung für Polizei und Feuerwehr. Wenn "50 Traktoren die Kreisverkehre blockieren, müssen unter anderem andere Routen für Rettungsfahrzeuge gesucht werden", sagte er. Der Einsatz sei auch ein Beispiel dafür gewesen, dass die derzeitige Integrierte Leitstelle (ILS) mit ihren beengten Platzverhältnissen und veralteter Technik nicht mehr zeitgemäß sei.