Prozess gegen Juwelier-Spinner-Einbrecher beginnt am Montag
Das Verfahren gegen die Männer, die für die Einbrüche bei Juwelier Spinner in Lahr und Offenburg Anfang des Jahres verantwortlich sein sollen, beginnt am Montag vor dem Offenburger Landgericht. Während einer der Männer einen Teil der Anklage bestreitet, räumt der andere seine Schuld schon im Vorfeld ein.
Zu Beginn des Jahres wurde das Juweliergeschäft Spinner in der Offenburger und der Lahrer Innenstadt überfallen. Ab kommendem Montag müssen sich zwei Männer vor dem Landgericht Offenburg für diese Taten verantworten. Das teilte das Landgericht heute mit.
Blitzeinbrüche
Diese wirft den beiden vor, im März und April sogenannte Blitzeinbrüche begangen zu haben. Bei diesen werden Geschäftsräume, in denen wertvolle Gegenstände verhwahrt werden, gewaltsam mittels eines zuvor gestohlenen Fahrzeugs geöffnet. Dabei werden Schutzvorrichtungen wie Absperrgitter oder Rollläden zerstört, indem diese entweder mit dem gestohlenen Fahrzeug oder etwa mittels Abschleppseil aus der Verankerung gerissen werden. Anschließend dringen die Täter in die Geschäftsräume ein, entwenden in kurzer Zeit die Wertgegenstände und flüchten - häufig mit einem ebenfalls zuvor gestohlenen Fahrzeug.
Auch die Angeklagten, die in Offenburg ab Montag auf der Anklagebank sitzen, sollen so vorgegangen sein. So soll einer der beiden im März einen Audi in Ettenheim geklaut haben. Mit diesem, so das Landgericht, soll er am Morgen des 20. März das Rollgitter des Juweliergeschäfts Spinner in Lahr gerammt und aus der Führung gerissen haben. Nachdem er sich Zutritt zum Geschäft verschafft hatte, soll er dann Schmuck im Wert von 20.000 Euro gestohlen haben. Anschließend sei er zu Fuß geflüchtet.
90.000 und 200.000 Euro
Der mutmaßliche Lahrer Einbrecher soll außerdem mit einem Komplizen Ende März beziehungsweise Anfang April einen VW-Bus in Offenburg sowie ein Motorrad in Freiburg gestohlen haben. Mit dem Bus sollen sie am frühen Morgen des 3. April gegen das Rollgitter von Juwelier Spinner in Offenburg gefahren sein. Mittels Abschleppseil sollen sie das Gitter nach außen aufgezogen haben und im dann zugänglichen Verkaufsraum Schmuck im Wert von knapp 90.000 Euro gestohlen haben. Anschließend sind sie laut Landgericht geflüchtet.
Genau so sollen sie am 22. April vorgegangen sein. Ziel war wieder das Geschäft in Offenburg, einen Audi sollen sie in diesem Fall in Ortenberg, ein Motorrad in Baden-Baden geklaut haben. Beim zweiten Raub soll sich der Wert des gestohlenen Schmucks auf 200.000 Euro belaufen. Der zweite Raub war allerdings auch der, bei dem die beiden von der Polizei auf frischer Tat erwischt worden waren.
Vorbestraft
Der Angeklagte, der in Lahr und in Offenburg die Einbrüche begangen haben soll, ist bereits wegen gleichgelagerter Taten in der Schweiz und in Bochum zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Er befindet sich seit dem 22.April in Haft. Die Taten Ende April hat er eingeräumt, die anderen ihm zur Last gelegten Vorwürfe bestritten.Der zweite Angeklagte ist dagegen nicht vorbestraft. Er befindet sich seit dem 22.April ebenfalls in Untersuchungshaft. Die Tatbeteiligung für den Einbruch Ende April hat er eingeräumt.
Die Beute aus den Taten Ende März und Anfang April konnte bisher nicht gefunden werden. Bei dem Verfahren sind zwei Verhandlungstage angesetzt, das Urteil wird am Donnerstag, 19. Oktober, erwartet.