Spendenaktion

"Riesenspaß": 274 Teilnehmer erschwimmen 6000 Euro für Leser Helfen

Von Jutta Hagedorn
Lesezeit 4 Minuten
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09. Januar 2023
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6000 Euro kamen beim Neujahrsschwimmen für "Leser helfen" zusammen.  

(Bild 1/4) 6000 Euro kamen beim Neujahrsschwimmen für "Leser helfen" zusammen.   ©Ellen Matzat-Sauter

274 Teilnehmer zählte das Neujahrsschwimmen zugunsten der Spendenaktion „Leser helfen“ in der World of Living von Weber Haus. Sie erschwommen 6000 Euro an Spenden.

„Drei – zwei – eins“, zählt Hans-Dieter Rahner, und mit Schwung und Anlauf stürzen sich die ersten der 274 Teilnehmer beim Neujahrsschwimmen in den Teich der World of Living in Rheinau-Linx. Zum 20. Mal fand gestern das Neujahrsschwimmen zugunsten der Spendenaktion „Leser helfen“ der Mittelbadischen Presse statt. Der Erlös von 6000 Euro kommt der Elterninitiative „Herzklopfen“ zugute, die sich um schwer herzkranke Kinder kümmert, die in der Kinderherzklinik der Uniklinik Freiburg behandelt werden. Wieder hat Weber Haus für jeden Schwimmer zehn Euro und die Eintrittsgelder des Tages gespendet. Bis zum Start waren 274 Teilnehmer gemeldet, 14 Gruppen mit 159 Schwimmern. Enttäuscht? Sowohl Hans-Dieter Rahner als auch Centermanager Hardy Rose schütteln den Kopf. Beim letzten Mal waren zwar über 300 Männer, Frauen und Kinder registriert worden, aber dass es nach der zweijährigen Corona-Pause nur unwesentlich weniger sind, freute die beiden Verantwortlichen doch sehr. Und die Stimmung war großartig – bei den Zuschauern wie bei den Wagemutigen.

Die DLRG Bühlertal hatte zehn Rettungsschwimmer und Sanitäter abgestellt. Für den Fall der Fälle.

Ein Riesenspaß

Doch warum macht man bei so einem Event mit? „Des guten Zweckes wegen“, ist so ziemlich bei jedem zu hören, den man darauf anspricht. Dass das Ganze daneben für alle – ob in der Gruppe oder einzeln – auch noch ein Riesenspaß ist, ist nicht zu übersehen und zu überhören. Es wird gefeiert, in Trikots, mit Pelzmütze und Taucherbrille bekleidet, mit gestrickter Pudelmütze und Handschuhen, mit Perücken, Sombrero oder Helm. Annabell Fomferra ist zum sechsten Mal dabei, hat vor zehn Jahren den Geschmack am Neujahrsschwimmen gefunden. „Anfangs war es eine Wette“, sagt sie lachend, heute tut sie es „für den guten Zweck“. Für die Los Frostos ist es Tradition, die Gruppe ist zum elften Mal dabei. „Es macht Spaß“, ist der einhellige Tenor. Und vorbereitet haben sie sich mit „kalt duschen“.

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Thomas Müller ist zum zweiten Mal dabei, Christian Panter zum ersten Mal. „Ich wurde überredet“, sagt er, „aber es ist ja für die gute Sache“. Das Survival Team Bühl ist mit 18 Leuten angereist, Teilnahme ist für sie „Ehrensache“. „Auch Radler können schwimmen“ steht auf dem kleinen Transparent des „RSV Staubwolke“ aus Oberkirch-Haslach. Seit etwa elf Jahren kommt der Verein, „ein ehemaliger Trainer hat uns damals mitgenommen. Hier geht es um die gute Sache“, hört man auch hier. Lucia Streif aus Haslach hat das Neujahrsschwimmen zugunsten „Leser helfen“ stets in der Zeitung verfolgt, jetzt hat sie sich aufgerafft. „Und ich habe mich vorbereitet“, sagt sie lachend: „Kalt duschen und baden – und atmen.“ Den kalten Fluten entstiegen ruft sie: „Wunderbar, einfach herrlich.“ Isabelle „Bella“ Müll ist mit ihrer Gruppe zum zwölften Mal in Linx dabei, „immer lustig verkleidet, diesmal als Skifahrer“, erklärt sie und hält ihr Schild in die Höhe. Die netten „Gänsehaut Groupies“ haben ihren Spaß, ganz eindeutig.

Es geht auf 14.30 Uhr zu, die Spannung steigt, eine fröhliche Atmosphäre mit lustigen Kontrasten: Die mit Mütze, Schal und Mantel warm bekleideten Zuschauer haben es sich am Rand des Sees mit Getränken gemütlich gemacht, dazwischen im Bademantel und teils verkleidet die Schwimmer.

„Eigentlich ist es ja heute Warmbadetag“, sagt Hans-Dieter Rahner fröhlich, immerhin zeigt das Thermometer 11 Grad Celsius Luft- und 9 Grad Celsius Wassertemperatur, „fast schon karibische Verhältnisse“, witzelt er. „Für Einsteiger ideal“, macht er den Neulingen Mut . „Wir hatten schon mal Eisschollen im Wasser“, erinnert sich Moderator Manni Schäfer von Hitradio Ohr. „Böse Überraschung“, kommentiert Frank Förberer sein Schwimmerlebnis lachend. „Beim ersten Mal waren es nur 3 Grad im Wasser, da habe ich gedacht, 9 Grad, das ist ja warm.“ Da habe er sich aber geirrt, sagt er fröhlich, „aber es war gut.“

Die größte Gruppe mit 34 Teilnehmer stellte Fliesen Falk.

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