Entschieden: Die Lahrer Krankenhausapotheke wird geschlossen
Das Modell Landrat hat, das dem Ortenau-Klinikum Einsparungen von mehr als vier Millionen Euro pro Jahr bringen soll, hat die nächste Hürde genommen: Der Krankenhausausschuss empfiehlt dem Kreistag, ihm zuzustimmen. Beschlossen hat der Krankenhausausschuss die Zusammenlegung der Krankenhausapotheken von Offenburg und Lahr. Damit wird letztgenannte geschlossen.
Die Diskussion um eine mögliche Schließung der Lahrer Krankenhausapotheke hatte erst in den vergangenen Tagen Fahrt aufgenommen - das aber gewaltig. Am Montag hatte der Lahrer Gemeinderat einstimmig für ihren Erhalt gestimmt, doch das half alles nichts. Mit 16 Ja- und sieben Nein-Stimmen votierte der Krankenhausausschuss für die Zusammenlegung der Apotheken an den Standorten Lahr und Offenburg. Das Klinikum in Lahr wird damit künftig von Offenburg aus mit Medikamenten versorgt. Der Antrag des Lahrer Oberbürgermeisters Wolfgang G. Müller, die Entscheidung auf den Herbst zu vertagen, fand keine Mehrheit.
Nur Linker dagegen
Die CDU-Mitglieder des Ausschusses, namentlich ihr Sprecher, der Acherner OB Klaus Muttach, hatten ihre Zustimmung für das Modell Landrat an die Zustimmung des Gremiums für die Schließung der Lahrer Apotheke geknüpft. Das Modell Landrat, das mittelfristig die Zukunft von möglichst vielen Klinikstandorten sichern soll, war dagegen unumstritten. Nur Andreas Kirchgeßner von den Linken stimmte dagegen. Der Kreistag stimmt damit in seiner Sitzung am 25. Juli über die neue Klinikstruktur ab.
Vor und während der Krankenhausausschusssitzung protestierten etwa 30 Menschen gegen den Beschluss vor dem Landratsamtsgebäude. Es war das Bündnis "Gesundheit ist keine Ware", das auch am 25. Juli demonstriert, wenn der Kreisrat endgültig über die Zukunft der Standorte des Ortenau-Klinikums entscheidet.