Er setzt Familientradition fort

So hat der Brenner Markus Wurth von seinem Vater profitiert

Sascha Bäuerle
Lesezeit 3 Minuten
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12. Juni 2019

Markus Wurth. ©Ulrich Marx

Seit rund 25 Jahren stellt Markus Wurth Edelbrände verschiedener Sorten im eigenen Betrieb her. Das Fachwissen lernte er im Familienunternehmen seines Vater in Neuried-Altenheim. Doch erst die Erfahrung machte ihn zum Meister seines Fachs.

»Für mich war sehr früh klar, welchen beruflichen Weg ich gehen werde«, erzählt Markus Wurth, Inhaber der Edelbrennerei Wurth in Neuried-Altenheim. Dass er in die  Fußstapfen seiner Eltern tritt, war also nur eine Frage der Zeit. »Mit 15 habe ich in der achten Klasse ein Praktikum als Destillateur bei einer Verschlussbrennerei in Rheinau gemacht«, sagt Wurth. 

Nach dem Abitur habe der Edelbrenner seinen Zivildienst beim Deutschen Roten Kreuz in Offenburg absolviert und nebenbei im Familienbetrieb seines Vaters geholfen. »Als Kind musste ich erstmal die Kirschen sortieren und deren Stiele abzupfen, bevor ich ins Bad durfte«, blickt  der Altenheimer stolz zurück. 

Der 44-Jährige hat schnell gemerkt, dass er während seiner Zeit im Zivildienst nicht zwei Berufe gleichzeitig ausüben kann. Aus diesem Grund ist er in den Betrieb seiner Eltern eingestiegen und hat eine Lehre begonnen. »Ich habe auf einer ganz alten Brennanlage, die keine Temperaturanzeige hatte, gelernt. Ich musste mich also auf meine Sinne verlassen«, beschreibt Wurth. 

Spirituose aus Brennnesseln

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Der Brenner profitiert noch heute vom Fachwissen seines Vaters, aber inzwischen geht er seinen eigenen Weg: »Mein Alleinstellungsmerkmal ist die Marke L´Urtika, eine Kräuterspirituose aus Brennnesseln.« Auch seinen selbsthergestellten Gin habe er sich als Marke, namens Mew, schützen lassen. Mew besteht aus den Anfangsbuchstaben seines Namens »Markus Ernst Wurth«. 

Die Vielfalt seines Berufes begeistert den Altenheimer bis heute. »Mir schlagen mehrere Herzen in der Brust: Der Genusshandwerker, der Unternehmer, der Marketingmensch und der Antrieb, den Leuten Genuss und Freude zu bereiten«, erklärt er.
Seit seinem 40. Geburtstag stellt er seinen eigenen Gin her. »Zur Party wollte ich einen eigenen Gin. Vorher hat mich das nicht gereizt«, sagt Wurth. Anschließend habe er sich intensiver mit Gin befasst und ihm sei bewusst geworden, dass er eine Vielfalt an Geschmacksnuancen aus dem Produkt herauskitzeln könne. 

Der Edelbrenner feilt immer wieder an einer neuen Rezeptur und probiert dabei bis zu 40 Pfeffersorten aus: »Der Hauptgedanke meines Schaffens ist die Seele der Produkte einzufangen und im Alkohol zu konservieren.« Er hätte sich nie zu träumen gewagt, dass er einen guten Gin produzieren könne.

Ziele vor Augen

Trotz seines jüngsten Erfolgs bei der Destillata hat der Edelbrenner immer noch Ziele: »Bei den nächsten Baden Best Spirits im kommenden Jahr setze ich mir vielleicht nochmal einen Schwerpunkt, wie ich es vergangenes Mal beim Gin gemacht habe«, sagt er. Wichtig ist für ihn, dass er weiterhin klassische Brände wie Kirschen-, Zwetschgen- und Mirabellenschnaps produziert. »Viele Brenner toben sich bei den Exoten aus und vergessen dabei gute klassische Brände herzustellen«, erklärt Wurth. Denn: »Ein guter Koch muss auch weiterhin die Kartoffeln zubereiten können.«

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