Sohn tötet Vater: 20-Jähriger wegen Totschlags angeklagt
Weil die Staatsanwaltschaft Offenburg nicht von Notwehr ausgeht, hat sie Anklage wegen Totschlags gegen einen 20-Jährigen aus Offenburg erhoben. Dem jungen Mann wird vorgeworfen, seinen damals 56-jährigen Vater Mitte Januar in der Südoststadt mit einem Messer umgebracht zu haben.
Der 20-Jährige, der im Januar seinen 56-jährigen Vater in der Offenburger Südoststadt mit einem Messer getötet haben soll, ist von der Staatsanwaltschaft Offenburg angeklagt worden. Dem Sohn wird Totschlag vorgeworfen, verhandelt werden soll vor der Jugendkammer des Landgerichts Offenburg. Ob der Beschuldigte im Falle einer Verurteilung nach Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht verurteilt wird, wird im Laufe des Verfahrens geklärt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 20-Jährigen vor, am Nachmittag des 13. Januar seinem Vater einen tiefen Schnitt am Hals zugefügt zu haben. Die Verletzungen führten unmittelbar zum Tod des Mannes.
Keine Notwehr
Den Ermittlungen zufolge sei es kurz vor der Tat zu einer Auseinandersetzung der beiden im Zimmer des Jungen gekommen sein. Der Vater soll den Sohn dabei geschlagen haben und anschließend den Raum verlassen haben. Anschließend, so die Staatsanwaltschaft weiter, soll der Sohn ein Messer geschnappt haben, dem Vater gefolgt sein und ihn angegriffen haben. Es könnte daher nicht von Notwehr ausgegangen werden.
Die Offenburger Polizei war unmittelbar nach dem Vorfall von österreichischen Behörden über die Tat informiert worden, nachdem eine in Österreich lebende Bekannte des Sohns von diesem gebeten wurde, Hilfe herbeizurufen.
Unter Betreuung
Weil der 20-Jährige zum Tatzeitpunkt unter gesetzlicher Betreuung stand, werde mittels eines psychiatrischen Sachverständigengutachtens zu klären sein, ob der Beschuldigte voll schuldfähig - im Sinne des Strafgesetzbuchs - war. Der 20 Jahre alte Mann befindet sich seit dem 13. Januar in Untersuchungshaft.