Staatsanwaltschaft sieht keinen rechtsextremen Hintergrund
Der in Oppenau flüchtige Yves R. wurde mit 16 Jahren wegen Volksverhetzung verurteilt. Doch die Staatsanwaltschaft geht aktuell nicht von einem rechtsextremen Hintergrund aus, wie sie am Freitag auf Anfrage bestätigte.
Seit inzwischen fünf Tagen sucht ein Großaufgebot der Polizei weiter nach dem Dienstwaffen-Räuber Yves R. aus Oppenau – von dem 31-Jährigen fehlt nach wie vor jede Spur. Mögliche Verstecke werden weiterhin in der ganzen Region überprüft.
Am Donnerstag war bekannt geworden, dass der Mann als Jugendlicher unter anderem wegen Volksverhetzung verurteilt wurde. Er hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Alter von 15 Jahren das Schild eines Jugendwerks so verändert, dass die Aufschrift die Worte „Juden weg“ enthielt. Zudem sei eine rechtsradikale Gesinnung zum Ausdruck gekommen, unter anderem durch Verwendung von Hakenkreuzen und SS-Symbolen sowie judenfeindlicher Äußerungen.
Danach hatte er sich aber nichts mehr in der Richtung zu Schulden kommen lassen, heißt es auf Nachfrage. Bei den gegenwärtigen Ermittlungen zu dem Oppenauer geht die Staatsanwaltschaft Offenburg deshalb auch weiterhin davon aus, dass es keinen rechtsextremen Hintergrund gibt. Darauf hätten sich bislang keine Hinweise ergeben, auch nicht bei Befragungen im Umfeld des Mannes.
Suche geht weiter
Die Suche nach Yves R. wird derweil am Freitag fortgesetzt. Die Ermittler gehen davon aus, dass er sich sehr gut in dem unwegsamen Gelände auskennt. Bei der Suche setzt die Polizei daher auch auf die Hilfe von Überlebensexperten, Polizeipsychologen und ortskundigen Förstern. Zuvor waren mehr als 270 Hinweise zu möglichen Aufenthaltsorten eingegangen. Die Suche in Höhlen, alten Bunkern und verlassene Gebäuden blieb bislang jedoch ohne Erfolg.