Stellenabbau: Ortenau-Klinikum will auf Fluktuation setzen
Das Ortenau-Klinikum will die Zahl der Vollzeitkräfte reduzieren. Betriebsbedingte Kündigungen soll es aber nicht geben, heißt es von der Geschäftsführung.
Der Krankenhausausschuss hat am Dienstag ein 120 Millionen schweres Sparpaket für das Ortenau-Klinikum beschlossen. Die Zahl der Vollzeitkräfte soll deshalb nach den Plänen des Klinikums um 119 auf 3784 sinken. Mit seinem Auftrag habe der Träger des Landkreis als Träger des Klinikums klar zum Ausdruck gebracht, dass das wirtschaftliche Ergebnis des Ortenau-Klinikums verbessert werden muss, teilt dazu Kliniksprecher Christian Eggersglüß mit. Angestrebt werde ein positives Ergebnis vor Abzug der Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) ab dem Jahr 2023.
„Fatales Signal“
Die Entscheidung, Personal abzubauen, bezeichnete Michael Herbstritt, Gewerkschaftssekretär bei verdi als „fatales Signal“. „Sie müssen sich vorstellen, was das mit dem Personal macht“, sagt er. Viele Mitarbeiter hätten sich während der Pandemie über die Maßen engagiert und jetzt solle Personal abgebaut werden. Der Gewerkschafter ist überzeugt, dass die Fehler von vor der Pandemie fortgesetzt und die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum zurückgefahren wird.
Klinikchef Christian Keller kündigte an, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird. Stattdessen sollen in den kommenden beiden Jahren die natürliche Stellenfluktuation genutzt werden. „Bereiche, die wachsen, werden selbstverständlich auch weiter zusätzliches Personal erhalten“, machte der Geschäftsführer deutlich. Jegliche Härten sollen demzufolge vermieden werden.
Sich austauschen
Die Geschäftsführung sowie die Führungskräfte (Verwaltungsdirektoren und Geschäftsbereichsleitungen) werden in den kommenden Wochen und Monaten auf alle Bereiche zugehen, heißt es weiter. Ziel sei es, über die Umsetzung der angestrebten Ergebnisverbesserungen einen partnerschaftlichen Austausch zu führen und die Ergebnisse gegenüber allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern transparent zu kommunizieren.