Südzubringer: Bürgermeister im Kinzigtal wollen schnelle Entscheidung
Offenburg und Hohberg werden sich nicht einig, wo die A5-Anbindung der B33 verlaufen soll. Im Kinzigtal befürchten mehrere Bürgermeister derweil, dass Pendler und Unternehmen die aktuelle Verkehrslage nicht länger hinnehmen – und machen deshalb Druck.
In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung bitten die Bürgermeister der Kinzigtäler Gemeinden um eine "schnellstmögliche Umsetzung" des Südzubringers von der B33 auf die A5 in Offenburg.
Das Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, richtet sich an die Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, an Offenburgs OB Marco Steffens und an den Hohberger Bürgermeister Andreas Heck.
Attraktivität in Gefahr?
Die Bürgermeister formulieren in ihrer am Montag verabschiedeten Resolution die Befürchtung, dass durch die derzeitige Verkehrslage mehr Menschen aus dem Kinzigtal wegziehen und Unternehmen abwandern könnten. "Die tägliche Belastung durch den Stau ist für Pendler nicht mehr länger tragbar", heißt es. Eine direkte Anbindung der B33 an die A5, so die Erwartung, soll die Straße hingegen deutlich entlasten. Es sei ansonsten zu befürchten, dass "das Kinzigtal als Wohn- und Arbeitsort, wie auch als attraktiver Unternehmensstandort immer mehr unter Druck gerät und an Bedeutung verlieren wird".
Dass sich das Schreiben auch an die beiden Rathauschefs von Offenburg und Hohberg richtet, ist natürlich kein Zufall: Beide Kommunen werden sich seit Jahrzehnten nicht einig, wo der geplante Autobahnzubringer Süd verlaufen soll. Der Gemeinderat der Stadt Offenburg favorisiert die V3-Trasse, welche am südlichsten liegen und nahe an Hohberg verlaufen würde. Das wiederum lehnen die Hohberger entschieden ab. Verwaltung und Gemeinderat sprechen sich dort am ehesten für die Trasse V0 aus, also dem vierspurigen Ausbau der schon bestehenden Straße. Das will auch eine Bürgerinitiative, die sich am Freitag in Niederschopfheim gründet. Die V0-Trasse wird vom Regierungspräsidium Freiburg jedoch als technisch nicht machbar deklariert.
Bürgermeister machen Druck
Im Kinzigtal will man diesem Wechselspiel wohl nicht länger zusehen. "Die Bürgermeister des Kinzigtals bitten um die Beschleunigung des Verfahrens, damit die Leistungsfähigkeit der Region nicht weiter in Frage gestellt wird", schreiben sie. Und weiter: "Solche Entscheidungen erfordern Mut und sind aber wichtige Meilensteine zum Wohle der Bevölkerung in einem großen Teil der Ortenau."
Unterzeichnet ist die Resolution von den Bürgermeistern von 18 Kommunen, darunter Ortenberg, Gengenbach, Haslach und Wolfach.