Appenweier-Urloffen

Nach Todesfällen: Isolierungsmaßnahmen im Pflegeheim St. Martin

red/ah
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06. April 2020

©Tom Weller/dpa

Im Altenpflegeheim St. Martin in Appenweier-Urloffen sind mehrere Bewohner und Mitarbeiter positiv auf das neue Coronavirus getestet worden, drei Bewohner mit Vorerkrankungen sind im Zusammenhang mit COVID-19 verstorben. Das Pflegeheim erhöht daraufhin die Schutzmaßnahmen.

„Das Heim hat in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt die Schutzmaßnahmen für alle Bewohner und das Pflegepersonal erhöht. Infizierte Bewohner mit Anzeichen, die auf die Erkrankung hinweisen könnten, werden isoliert. Die Gruppenaktivitäten sind eingestellt, weitere Isolierungsmaßnahmen wurden umgesetzt, das Kontaktpersonenmanagement läuft“, informiert Gesundheitsamtsleiterin Evelyn Bressau in einer Pressemitteilung des Landratsamts.

Schleusen vor den Bewohner-Zimmern

„Unser höchstes Ziel ist es, unsere Mitarbeiter und Bewohner vor einer Infektion zu schützen und ihnen weiterhin eine adäquate Versorgung anzubieten“, heißt es von Geschäftsführer Ritter in der Mitteilung. „Dafür haben wir weitreichende infektionsschützende Maßnahmen umgesetzt“, so Ritter. „So tragen alle Pflege-Mitarbeiter Schutzkleidung und Schutzmasken, vor den Bewohner-Zimmer wurden Schleusen eingebaut, die Mitarbeiter sind extrem sensibilisiert, alle Kontaktflächen werden täglich desinfiziert, die Hygienemaßnahmen wurden nochmals erhöht und werden konsequent umgesetzt“, betont der Geschäftsführer.

Belastungsgrenze des Personals

„Die aktuelle Lage in unserem Pflegeheim St. Martin macht uns alle sehr betroffen und besorgt. Aufgrund der Altersstruktur und der möglichen Vorerkrankungen gibt es dort natürlich fast ausschließlich Risikopatienten. Wir stehen als Gemeinde daher im engen Austausch mit der Pflegeheimleitung, dem Gesundheits- und Landratsamt“, erklärt Appenweiers Bürgermeister Manuel Tabor.

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„In mehreren Aufrufen konnten wir bereits dank örtlicher Gewerbebetriebe zusätzliches Schutzmaterial organisieren. Unsere Solidarität und Unterstützung gilt aber nicht nur den Bewohnern, sondern auch dem an der Belastungsgrenze arbeitenden Personal und den Angehörigen. Es ist keine einfache Zeit, die wir gemeinsam meistern müssen“, so Tabor.

Empfehlung des Robert-Koch-Instituts

Für alle Pflegeheime mit Corona-Infizierten sei die aktuelle Situation nicht leicht, sagt Gesundheitsamtsleiterin Bressau. „Bewohner stationärer Pflegeeinrichtungen sind aufgrund ihres Alters, häufig vorkommender Grunderkrankungen oder ihrer meist eingeschränkten Mobilität grundsätzlich anfälliger für Infektionen. Im Altenpflegeheim St. Martin ist der Betrieb und die Betreuung der Bewohner gewährleistet“, so Bressau.

Im Falle eines relevanten Personalmangels, könne symptomloses Personal, das Kontakt zu einem infizierten Bewohner hatte, weiter eingesetzt werden, teilt Bressau mit.

Das Robert-Koch-Institut habe hierzu Empfehlungen veröffentlicht. „Diese beinhalten eine entsprechende Schutzausrüstung. Erst am Freitag sind die Pflegeheime durch das Landratsamt mit Schutzausrüstungen ausgestattet worden“, so Bressau. Es werde weiter versucht, das Infektionsgeschehen auf allen Ebenen einzudämmen.

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