Hornberg / Schiltach

Duravit und Hansgrohe weisen Geldwäsche-Vorwürfe von sich

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15. Januar 2019
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©Ulrich Marx

Es geht um Geld – viel Geld. Die Danske Bank in Tallin steht unter Verdacht, Geldwäsche in Millardenhöhe betrieben zu haben. Auch an deutsche Unternehmen soll dabei Geld geflossen sein. Laut dem ARD-Magazin Kontraste sollen auch die Firmen Duravit aus Hornberg und Hansgrohe in Schiltach in die Affäre involviert sein. Die weisen die Geldwäsche-Transaktionen von sich.

Aus Anlass des internationalen Geldwäscheskandals rund um die Danske Bank und ihre estnische Niederlassung in Tallinn hat der Hornberger Badausrüster Duravit seinen Zahlungsverkehr nochmals unter die Lupe genommen. »Die Zahlungen erfolgten bargeldlos über offiziell registrierte Banken. Es lagen keine Anhaltspunkte vor, die Zweifel an der Rechtmäßigkeit beziehungsweise der legalen Herkunft der Zahlungsmittel erkennen ließen. Auch hat die Duravit AG keine unberechtigten Zahlungen erhalten«, teilte das Unternehmer der Mittelbadischen Presse am Dienstag in einer schriftlichen Stellungnahme mit.

Recherchen der Wochenzeitung »Die Zeit« und des ARD-Magazins »Kontraste« hatten ergeben, dass über ein internationales Geldwäschesystem zwischen 2007 und 2011 auch mehr als 31 Millionen Euro über Estland nach Deutschland geflossen und auf deutsche Firmenkonten gelandet sein sollen. Unter den Adressaten der Zahlungen sollen neben Duravit auch der Schiltacher Armaturenhersteller Hansgrohe und Bosch-Siemens-Hausgeräte sein.

»Dunkelfeld enorm groß«

Insgesamt soll es um rund 200 Milliarden Euro aus dunklen Geschäften – Steuerhinterziehung, Korruption, Waffenhandel und Schmuggel – gehen, die mittels Briefkastenfirmen über die Danske Bank in Tallinn geflossen sein sollen. Über dortige Konten sollen Rechnungen für Warenlieferungen nach Russland beglichen worden sein – ein weltumspannendes Netzwerk der Geldwäsche.

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Duravit äußerte sich zu dem Vorgang insoweit: »Eine direkte Geschäftsbeziehung mit der Danske Bank in Estland besteht nicht. Die Duravit AG beteiligt sich nicht an Geldwäsche-Transaktionen.« Hansgrohe hatte dem SWR mitgeteilt, dass der Brausenhersteller die Lieferungen im betreffenden Zeitraum erneut überprüft und festgestellt habe, dass alle Waren über offiziell registrierte Banken bezahlt worden waren und es deshalb keinen Anlass gegeben habe, an der legalen Herkunft der Geldeingänge zu zweifeln.

Laut den »Kontraste«-Recherchen soll Duravit über das Geldwäschesystem rund 800.000 Euro und Hansgrohe sechs Millionen Euro erhalten haben. Bei Bosch-Siemens-Hausgeräte geht es um Zahlungen von rund zwei Millionen Euro.

Sebastian Fiedler, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Kriminalbeamter, sagte dem ARD-Magazin: »Das Dunkelfeld ist enorm groß, weil wir davon fest ausgehen müssen, dass diejenigen, die gewerblich mit Gütern handeln, überhaupt nicht sensibel sind für das Thema Geldwäsche und in den allermeisten Fällen wahrscheinlich unbedarft Teil eines Geldwäschekreislaufes werden.«

Selbst die deutschen Banken schritten bei den fraglichen Geldeingängen auf den Konten ihrer Kunden nicht ein. Bosch-Siemens-Hausgeräte teilte »Kontraste« allerdings mit, dass das Unternehmen die Vorgänge bereits 2011 aufgearbeitet und dabei mit den Behörden kooperiert habe.

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