Russland-Sanktionen umgangen: Drei Ortenauer Autohändler in Haft
Ein Geschäftsführer-Ehepaar und ein Mitarbeiter sitzen wegen Umgehens von Russland-Sanktionen in U-Haft. Über einen Autohersteller sind sie ins Visier des Zolls geraten.
Drei Autohändler aus Südbaden sollen bestehende Russland-Sanktionen übergangen haben und sitzen deswegen nun in Haft. Ein Ehepaar im Alter von 41 und 42 Jahren, das zwei Autohandelsfirmen führt, sowie ein 43-jähriger Mitarbeiter hätten insgesamt fast 100 Luxusfahrzeuge über Drittstaaten nach Russland eingeführt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Mannheim. Wie das Zollfahndungsamt auf Anfrage der Mittelbadischen Presse mitteilt, kommen die Autohändler aus dem Ortenaukreis
Die 100 Fahrzeuge sollen insgesamt einen Wert von 15 Millionen Euro gehabt haben. Die Lieferungen erfolgten über einen Zeitraum von zwei Jahren. Der Zoll kam den Händlern wegen einer Geldwäscheverdachtsanzeige eines Autoherstellers auf die Spur. Der unbekannte Hersteller habe mit den verdächtigen Autohandelsfirmen Geschäfte gemacht.
Vermögensarrest in Höhe von 1,3 Millionen Euro
Am Mittwoch kam es zu Durchsuchungsmaßnahmen in den Geschäfts- und Privaträumen der Verdächtigen. Alle drei wurden festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Dieser steckte die drei in unterschiedliche Gefängnisse.
Bei den Durchsuchungsmaßnahmen seien Geschäftsunterlagen und erhebliche Vermögenswerte sichergestellt worden. Die Staatsanwaltschaft erwirkte einen Vermögensarrest in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro. Bei einer Verurteilung wegen gewerbsmäßiger Tatbegehung droht den Verdächtigen eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr pro illegaler Ausfuhr.