Vier Ortenauer wegen Drogenhandels angeklagt

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Vier Männer aus der Ortenau sollen bandenmäßig mehrere Kilo Drogen verkauft und damit rund 200.000 Euro erzielt haben. Einem der Männer droht Sicherungsverwahrung. Der Prozess soll am Freitag beginnen.
Die Staatsanwaltschaft Offenburg verhandelt ab Freitag, 17. September, gegen vier Männer aus der Ortenau im Alter zwischen 21 und 35 Jahren. Bereits im Juli wurde Anklage erhoben. Den Angeklagten wird bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Den Männern werden demnach Betäubungsmittelgeschäfte zwischen November 2020 und Februar 2021 zur Last gelegt. Der Umfang der gehandelten Betäubungsmittel beläuft sich auf 26 Kilo Marihuana, 4 Kilo Haschisch, 3 Kilo Kokain und 1,5 Kilo Amphetamin, heißt es. Sichergestellt werden konnte laut Mitteilung von Juli nur noch ein Teil der Drogen, der Rest sei bereits verkauft worden und habe den Männern knapp 200.000 Euro Einnahmen gebracht.
Psychiater wird eingesetzt
Drei der vier Angeschuldigten sind seit ihrer Festnahme im Februar in Untersuchungshaft. Den vier Männern drohen Freiheitsstrafen zwischen sechs Monaten und 15 Jahren. Ein 35-jähriger Angeklagter sei bereits mehrfach vorbestraft, weshalb ihm zudem eine Unterbringung in Sicherungsverwahrung droht. Ein Psychiater soll klären, ob der Mann für die Allgemeinheit gefährlich ist.
Die Hauptverhandlung findet vor der Jugendkammer des Landgerichts Offenburg statt, weil einer der Angeschuldigten zum Zeitpunkt der Taten das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet hatte. Das Gericht wird daher unter anderem zu beurteilen haben, ob gegen ihn das Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht angewandt wird.
Neben dem Prozessbeginn am 17. September sind fünf weitere Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte demnach am 29. Oktober fallen. Die Jugendkammer des Landgerichts verhandelt aufgrund der Anzahl der Beteiligten und zur Einhaltung der aktuellen Corona-Verordnung in der Oberrheinhalle.
Weiterer Prozess gegen Lieferant aus Straßburg
Zudem beginnt am 5. Oktober der Prozess gegen einen der mutmaßlichen Lieferanten der Bande aus Frankreich. Der 35-jährige Straßburger soll zwischen Dezember und Februar 18 Kilo Marihuana und ein Kilo Kokain an die Gruppe verkauft und diese zuvor in das Bundesgebiet eingeführt zu haben. Mitglied der Bande sei er nicht gewesen.