Offenburg

Hospiz in Offenburger Vinzentiushaus eingeweiht

Volker Gegg
Lesezeit 3 Minuten
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30. Juni 2017
Von links: Dirk Döbele (Geschäftsführer des Vinzentiushauses), Martin Stippich (Heimleiter im Haus »Maria Frieden«), Weihbischof Bernd Uhl und Dekan Matthias Bürkle weihten am Mittwoch das Hospiz im Offenburger Vinzentiushaus ein.

Von links: Dirk Döbele (Geschäftsführer des Vinzentiushauses), Martin Stippich (Heimleiter im Haus »Maria Frieden«), Weihbischof Bernd Uhl und Dekan Matthias Bürkle weihten am Mittwoch das Hospiz im Offenburger Vinzentiushaus ein. ©Iris Rothe

Nach sechs Monaten Bauzeit des Hospiz »Maria Frieden« im Offenburger Vinzentiushaus werden acht Bewohner dort nicht nur fachgerecht und individuell begleitet, sondern finden auch Trost. Am Mittwoch ist das einzige stationäre Hospiz im Ortenaukreis in Offenburg eingeweiht worden.

 Das ehemalige Hospiz »Haus Maria Frieden« in Oberharmersbach hat nach 27 Jahren im Offenburger Vinzentiushaus ein neues Zuhause. »Wir haben fünf Jahre intensiv nach einer Nachfolgeregelung gesucht, nachdem für uns klar war, dass wir das Hospiz nicht mehr weiterführen können«, erläuterte die Generaloberin der Gengenbacher Franziskanerinnen, Michaela Bertsch, bei der Einweihung des Hospiz am Mittwoch. 

Für acht Bewohner

Im Erdgeschoss des westlichen Gebäudes des Vinzentiushaus-Komplexes in der Grimmelshausenstraße, den ehemaligen Räumlichkeiten für die einst hier tätigen Schwestern aus Hegne, wurden in sechsmonatiger Bauzeit Räume für acht Bewohner, ein Gästeraum und für die Betreuung nötige Funktionsräumlichkeiten untergebracht.

»Nach der Abschiedsfeier in Oberharmersbach und der heutigen Einweihung weiß ich, dass unsere Initiative in guten Händen ist,  und mir fällt wahrlich ein Stein vom Herzen«, so die Ordensfrau weiter. »Die Räumlichkeiten waren wie geschaffen für ein Hospiz«, hob Architekt Stefan Ringwald bei der offiziellen Schlüsselübergabe hervor. »Und der Umbau ist mehr als pünktlich, sprich drei Wochen früher als geplant, fertig geworden«, erläuterte Vinzentiushaus-Geschäftsführer Dirk Döbele. 

Nicht nur betreuen

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20 Mitarbeiter werden die neuen Bewohner auf ihrem letzten Weg nicht nur betreuen, sondern auch begleiten. Dazu kommen noch ehrenamtliche Helfer. »Die Mitarbeiter aus Oberharmersbach werden hier weiterarbeiten können«, erläuterte Döbele. Der bisherige Hospizleiter Martin Stippich wird im Vinzentiushaus für das Hospiz »Maria Frieden« als Leiter zuständig sein. 

Als Gastgeschenk brachte Schwester Bertsch vom ehemaligen »Haus Maria Frieden« die an der Eingangstür angebrachte Tafel sowie ein von den Gengenbacher Schwestern angefertigtes Kreuz, die in den neuen Hospiz-Räumlichkeiten eine neue Heimat finden sollen, mit. Im Rahmen einer Segensfeier mit dem Freiburger Weihbischof Bernd Uhl und Dekan Matthias Bürkle wurden die Räumlichkeiten eingeweiht.

»Dies ist ein Ort für Menschen auf der letzten Etappe ihres Lebens. Der Trost, der den Menschen hier gegeben wird, zählt zur Urform des Beistands. Manchmal ist aber einfach nur Zuhören wichtig«, sagte Uhl.

Letzte Etappe des Lebens

Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner betonte, das hier in Offenburg das einzige stationäre Hospiz im Ortenaukreis beheimatet ist, »der Umgang mit dem Tod hat sich in den letzten Jahren geändert und wird oft verdrängt. Deshalb ist die Hospiz-Idee für unsere Gesellschaft eine unverzichtbare Einrichtung geworden. Die letzte Etappe des Lebens möchte niemand alleine gehen«.
 
1,1 Millionen Euro wurden in den Bau investiert, laut Döbele, etwas mehr als ursprünglich geplant. »Allerdings haben wir uns noch für Jalousien, die gerade in den Sommermonaten Schatten spenden, und für eine bessere Ausstattung der barrierefreien Bäder, entschieden«, so Döbele weiter. 

Finanziert wurde der Umbau durch eine Zuwendung der Deutschen Fernsehlotterie in Höhe von 253 000 Euro, der Erzdiözese Freiburg mit 80 000 Euro, des Ortenaukreises 80 000 Euro sowie der Stadt Offenburg und der katholischen Kirchengemeinde mit jeweils 20 000 Euro. Der Restbetrag wurde von dem katholischen Vinzentius-Haus finanziert. »Wir sind weiter auf Spenden angewiesen, um den Betrieb hier zu gewährleisten«, betonte Döbele. 

Hintergrund

Chronik: »Haus Maria Frieden«

1990 nahm das »Haus Maria Frieden« als erstes stationäres Hospiz in Baden-Württemberg und als erstes Aids-Hospiz bundesweit seine Arbeit auf. Die Trägerschaft lag bei den Franziskanerinnen von Gengenbach. 
Das Hospiz hat elf Plätze. Mit dem Fortschritt der Medizin wandelten sich die Aids-Patienten zu chronisch kranken Langzeitbewohnern. Gleichzeitig stieg die Nachfrage schwerstkranker Menschen nach einem Hospizplatz. Daher wurden sechs der elf Plätze als stationäres Hospiz der Region ausgewiesen. Nachdem Umzugspläne nach Gengenbach gescheitert waren, wurde 2016 der Trägerwechsel bekannt: »Maria Frieden« nimmt die Hospizarbeit im Vin­zent­ius­haus Offenburg auf. dr

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