Eberhard Liebherr ist neuer IHK-Präsident

Vollversammlung wählt Großhändler zum Nachfolger von Steffen Auer

Simon Allgeier
Lesezeit 4 Minuten
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24. Juli 2021
Präsidentenwechsel: Eberhard Liebherr ist der neue Präsident der IHK Südlicher Oberrhein. Er folgt auf Steffen Auer, der seit 2011 im Amt war.

Präsidentenwechsel: Eberhard Liebherr ist der neue Präsident der IHK Südlicher Oberrhein. Er folgt auf Steffen Auer, der seit 2011 im Amt war. ©IHK Michael Bode

Nach der Wahl der Vollversammlung der IHK Südlicher Oberrhein im März haben die 50 Mitglieder am Donnerstag über das neue Präsidium entschieden. Eberhard Liebherr folgt an der Spitze der Industrie- und Handelskammer auf Steffen Auer.

In der konstituierenden Sitzung der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein (IHK) stimmten am Donnerstagabend 41 von 47 wahlberechtigten Vollversammlungsmitgliedern für Eberhard Liebherr als neuen Präsidenten der IHK. Drei Personen enthielten sich, drei stimmten gegen ihn. Darüber informiert die IHK in einer Pressemitteilung. Liebherr folgt auf Steffen Auer (51), der seit 2011 Präsident der IHK war.

Der Großhändler Liebherr war langjähriges Mitglied der Wirtschaftsjunioren Freiburg und ist seit 1993 Mitglied der Vollversammlung der IHK Südlicher Oberrhein. „Es ist mein großer Ehrgeiz, diese Wahlperiode erfolgreich zu gestalten und einen Fußabdruck mit meiner Amtszeit zu hinterlassen, der in den Augen der rund 70 000 Kammermitglieder bestehen kann“, sagte Liebherr auf der Pressekonferenz nach der Wahl. Der 64-jährige hat vier Kinder, wohnt in Munzingen und blickt auf 48 Berufsjahre zurück. Seit mehr als 30 Jahren ist Liebherr Geschäftsführer von „Ketterer + Liebherr“ in Freiburg. Das Unternehmen ist im Großhandel für die Bereiche technischer Handel, Kunststoffhalbzeuge, Rohrleitungskomponenten aus Kunststoffen und Bodenbeläge tätig. Seit mehr als 20 Jahren ist er zudem Geschäftsführer von „Lotter + Liebherr“ in Gaggenau, einem Fachhandel für Bodenbeläge und Zubehör.

„Ich bin ein Macher“

„Ich bin ein Macher und kann viel Energie, Lebens- und Berufserfahrung in das neue Amt mit einbringen“, erklärte der neue IHK-Präsident. Als IHK-Themen, die ihm besonders am Herzen liegen, nannte er den Breitbandausbau und die Ausbildung. Liebherr: „Das konkrete Strategiepapier für die Kammeraufgaben der nächsten Jahre wird jedoch gemeinsam mit der IHK-Vollversammlung und dem Präsidium in Angriff genommen. Ich habe mir vorgenommen, dass wir in den ersten einhundert Tagen liefern werden.“

Neben dem Präsidenten wurde von der Vollversammlung auch das insgesamt achtköpfige Präsidium gewählt. Stellvertretender Präsident wurde Andreas Truttenbach (51), Geschäftsführer der RMA Rheinau. Truttenbach ist seit 2011 Mitglied der Vollversammlung und hatte das Amt des Vizepräsidenten von 2016 bis 2021 inne. „Wir werden uns die IHK-Aufgaben in der Region aufteilen – der Präsident wird vor allem im Südbezirk wirken, während ich für den nördlichen Teil des Kammerbezirks zuständig sein werde“, erklärte Truttenbach.

Neues Präsidium

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In das neue Präsidium der IHK wurden in Direktwahl außerdem gewählt: Michael Faller, Geschäftsführer von August Faller in Waldkirch, Michael Ganter, Geschäftsführer von Ganter Real Estate in Waldkirch, Kirsten Moser, Geschäftsführerin von Colombi in Freiburg, Reiner Richter, Vorstandsmitglied der Volksbank in Lahr, Monika Schäfer, Inhaberin der „Diesign-Agentur Graphicdesign & Office Management“ in Offenburg und Brigitta Schrempp, Geschäftsführerin von Schrempp EDV in Lahr. Die aktuelle Wahlperiode läuft bis 2026.

Beim Festakt zur Verabschiedung des scheidenden Präsidenten Steffen Auer sagte Brigitte Klinkert, französische Ministerin für Integration: „Nach zehn Jahren engagierter Arbeit als Präsident der IHK Südlicher Oberrhein möchte ich Steffen Auer von Herzen für die gute Zusammenarbeit danken. Mit einer klaren Vision und einem stets pragmatischen Ansatz hat er die wirtschaftliche Zusammenarbeit am Oberrhein entscheidend geprägt und bereichert.“ Und gemeinsame Projekte habe es viele gegeben: Ob das Zukunftsprojekt Fessenheim mit der geplanten deutsch-französischen Wirtschaftszone, die geplante Wiederaufnahme des Personen- und Schienen-Nahverkehrs zwischen Freiburg und Colmar oder die grenzüberschreitende Ausbildung. „Steffen Auer hat dazu beigetragen, unseren gemeinsamen deutsch-französischen Lebens- und Arbeitsraum als attraktiven Investitionsstandort voranzubringen“, betonte die Ministerin.

Eine schwierige Zeit

„Als Präsident war Steffen Auer immer klar, geradlinig und fair. Themen, die ihm wichtig waren, wie die duale Berufsbildung oder die Chancen der Digitalisierung, hat er mit großer Ausdauer vorangetrieben. Zugleich hat er dabei der Kammer in einer sehr schwierigen Zeit des Umbruchs ungemein geholfen und hat gleichzeitig die innere Organisation der IHK verändert“, lobte IHK-Hauptgeschäftsführer Dieter Salomon den scheidenden Präsidenten.

„Ich übergebe das Amt in der Gewissheit, dass ich selbst immer alles in meiner Macht Stehende getan habe, damit unsere IHK erfolgreich ist und Unternehmerinnen und Unternehmern weiterhilft. Und ich freue mich, dass Eberhard Liebherr sich bereit erklärt hat, dieses Amt zu übernehmen. Mit seiner Erfahrung als Unternehmer und seinem Wissen über die IHK ist er genau der Richtige für dieses Ehrenamt“, verabschiedete sich Steffen Auer.

Hintergrund

90 Unternehmer hatten sich im März zur Wahl gestellt

Alle fünf Jahre wählen die Mitglieder der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein ihre Vollversammlung – das oberste Organ der IHK. Im März war es wieder so weit: Rund 70 000 Wahlberechtigte waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Zur Wahl hatten sich in diesem Jahr 90 Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region gestellt, sechs weniger als bei der Wahl im Jahr 2016. Am Ende schafften es 21 der Kandidatinnen und Kandidaten neu in das Parlament der regionalen Wirtschaft.
„Mit 16 statt bisher 11 Frauen im Gremium ist die Vollversammlung wieder einen Schritt weiblicher geworden“, teilt die IHK mit. Unter den Betrieben sind sowohl Traditionsunternehmen mit langer Geschichte als auch Existenzgründer. Zum größten Teil sind die Männer und Frauen in der neuen Vollversammlung Inhaber, die ihr eigenes unternehmerisches Risiko tragen. Alle sind ehrenamtlich tätig.

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