Warnung vor schweren Unwettern in Süddeutschland ab Montagabend
Orkan, Tauwetter, Dauerregen und Neuschnee: Für Süddeutschland braut sich eine gefährliche Mischung zusammen. Besonders turbulent wird es in der Nacht zum Dienstag. Erst ab der Wochenmitte wird sich die Lage beruhigen. Aber wohl nicht lange.
Die neue Woche beschert dem Süden Deutschlands Dauerregen, Tauwetter und heftige Stürme. Auch Hochwasser bleibt ein Thema. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte für die Nacht zum Dienstag vor »extremen Orkanböen« mit über 140 Stundenkilometern in den Hochlagen der Berge, und selbst in tieferen Regionen können Windstöße mit 120 Stundenkilometer übers Land jagen. Dazu schüttet es weiter: Im Schwarzwald und im Allgäu kann die Gesamtregenmenge, die seit dem Wochenende gefallen ist, auf örtlich 100 Liter, teils sogar auf 140 bis 200 Liter ansteigen. Für viele Regionen in Süddeutschland galten amtliche Unwetterwarnungen.
Für die Ortenau warnt der DWD vor orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten zwischen 95 und 115 Stundenkilometer – anfangs aus westlicher, später aus nordwestlicher Richtung. Stürmisch soll es demnach auch in tieferen Lagen werden. Die Warnung gilt aktuell bis Dienstagvormittag.
Achtung! In der Nacht zum Dienstag droht in Süddeutschland eine schwere Sturmlage. Eine Vorabinformationen wurde bereits herausgegeben. Die akuten Unwetterwarnungen werden zeitnah herausgegeben. Alle Infos unter https://t.co/c0actryFJD oder in der WarnwetterApp. /V pic.twitter.com/MrcPfZM5Wm
— DWD (@DWD_presse) February 3, 2020
Um den garstigen Wettermix komplett zu machen, bringt die Kaltfront am Dienstag und Mittwoch in den Mittelgebirgen 10 bis 20 Zentimeter Neuschnee, in den Alpen sogar teils über 50 Zentimeter. Der Lawinenwarndienst rief daher in mehreren bayerischen Gebieten die Warnstufe drei von fünf aus. In Bayern wurde zudem im östlichen Alpenbereich mit Hochwasser gerechnet.
Hohe Pegelstände in der Ortenau
Am angespanntesten war die Hochwassersituation am Montag in Baden-Württemberg, nachdem die Pegelstände in vielen Flüssen nach einem völlig verregneten Wochenende kräftig angestiegen waren. Einzelne Flüsse kamen nach Angaben der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg (HVZ) sogar in die Nähe der Zehnjahresmarken.
Der Regen und die Pegelstände führten in der Region zu mehreren Einsätzen. Bei Oppenau stürzten nach Angaben der Bundespolizei am Montag Bäume auf die Gleise der Renchtalbahn. Ein Zug kollidierte mit dem Hindernis und konnte die Fahrt nicht fortsetzen. In Schramberg wurden in der Nacht vier Autobesitzer geweckt, weil sich unter deren Fahrzeuge Wasser bereits bis unter die Karossiere angestaut hatte und die Autos drohten weggeschwemmt zu werden. In Wolfach wurde am Montagmittag sicherheitshalber eine Schule direkt an der Kinzig evakuiert.
Sturm und Regen kommen wieder
Ruhiger wird das Wetter ab der Wochenmitte. Die Sonne wird sich dann wieder etwas häufiger zeigen, es bleibt zumeist trocken. Die eingeflossene Kaltluft wird sich laut Vorhersage etwas erwärmen, nachts droht aber gebietsweise Frost. Schon zu Beginn der nächsten Woche nimmt nach Einschätzung des DWD die Sturmgefahr deutlich zu und es wird wieder neue, teils kräftige Niederschläge geben.