Wasser aus dem Hahn soll in Offenburg weiterhin abgekocht werden
Nachdem am Mittwoch Verunreinigungen im Trinkwasser von Offenburg festgestellt wurden, gibt es am Freitag noch keine Entwarnung: Wie inzwischen klar ist, sind Kolibakterien festgestellt worden. Wer Wasser aus dem Hahn trinken will, sollte es abkochen.
Das Trinkwasser aus dem Hahn in Offenburg muss weiterhin abgekocht werden. Diese Empfehlung gilt vermutlich noch bis kommenden Mittwoch. Erst dann dürfte erst das Ergebnis der Proben vorliegen, die momentan und die nächsten Tage vom Landratsamt und der Badenova-Tochter "Bn Netz" genommen werden, sagte eine Badenova-Unternehmenssprecherin auf Hitradio-Ohr-Anfrage. Die Proben müssten vorschriftsmäßig mit einer Versuchsdauer von 48 Stunden durchgeführt werden, weshalb der Vorgang so lange dauert, heißt es.
Mit den neuen Proben wird geprüft, ob sich die zwei fraglichen Wasseranalysen von vergangenem Mittwoch bestätigen. Ist das der Fall, wird das Wasser gechlort. Die Chlorung des Trinkwassers würde drei bis vier Wochen dauern.
Wohl keine gesundheitlichen Folgen
Derweil bestätigte Thomas Wolf vom Ortenauer Gesundheitsamt am Freitag gegenüber Hitradio Ohr, dass es sich um eine minimale Anzahl von Kolibakterien handelt, die festgestellt wurden. Sie können beim Menschen Übelkeit, Durchfall und Fieber verursachen. Wolf geht jedoch derzeit nicht davon aus, dass es gesundheitliche Folgen haben könnte, wenn man von dem Wasser getrunken hat. Die Kolibakterien-Menge sei sehr gering.
Auch "Bn Netze" informierte in einer Pressemitteilung am Freitagnachmittag, dass die bakterielle Belastung sehr gering sei. "Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland, deshalb wird beim kleinsten Verdacht auf eine Verunreinigung diese Präventivmaßnahme empfohlen und ausgesprochen", heißt es in der Mitteilung. Eine Vorsichtsmaßnahme also. Der Durchlauf von Wasser im Offenburger Netz sei außerdem aktuell sehr hoch, weshalb es möglich sei, dass die Bakterien längst ausgewaschen sind. Absolute Gewissheit gebe es aber erst mit den neuen Proben, bis dahin sollte also weiter abgekocht werden.
Wasser aufkochen und abkühlen lassen
Badenova geht davon aus, dass ganz Offenburg betroffen ist, also auch die Stadt- und Ortsteile. Das Abkochen des Wassers verfolge den Zweck, die gegebenenfalls darin enthaltenden Bakterien abzutöten. Das Wasser sollte einmalig sprudelnd aufgekocht und dann langsam über mindestens zehn Minuten abgekühlt werden. Diese Empfehlung gilt insbesondere für Schwanger, ältere Menschen und Menschen mit schwachem Immunsystem. Für die Körperhygiene (Duschen, Baden) sowie zur Nutzung im WC sei ein Abkochen nicht notwendig.
Keine Gefahr in Hohberg und Schutterwald
Laut "Bn Netze" gilt die Abkochempfehlung nicht für die Gemeinden Hohberg und Schutterwald. Zwar beziehen beide für gewöhnlich Zusatz-Wasser von der Offenburger Wasserversorgung. Diese Versorgung sei aber vorsorglich unterbrochen und komplett auf Eigenversorgung umgestellt worden. Dort muss Trinkwasser aus dem Hahn daher nicht abgekocht werden.