Wenn die Geisterbahn auf einmal stoppt
In der Geisterbahn ist es – im Idealfall – angenehm gruselig. Wenn allerdings die Bahn mittendrin stoppt, die Musik aus- und das Licht angeht, wird das Grusel-Erlebnis durch eine unerwartete Komponente erweitert. Diese Erfahrung machte am Dienstag Yassin El Himer aus Offenburg gemeinsam mit seiner Freundin kurz vor Betriebsschluss im »Geisterschloss« des Europa-Parks: »Wir dachten: Okay, jetzt haben sie uns vergessen – wir waren die Letzten, die noch rein durften.«
Gemeinsam mit drei weiteren Fahrgästen warteten sie zunächst eine Weile und versuchten, durch Rufe auf sich aufmerksam zu machen. Als das nichts nutzte, gingen sie auf eigene Faust los in Richtung Ausgang: »Die Sicherungsbügel waren offen«, erzählt der 27-Jährige, der die Situation mit seinem Handy filmte. Kurz nachdem die fünf ihre Gondeln verlassen hatten, kam ihnen ein Mitarbeiter entgegen. »Der hat sich 1000-mal dafür entschuldigt.« Nach etwa 15 Minuten seien sie dann wieder in Freiheit gewesen, so El Himer.
Technischer Defekt
»Die Bahn stoppte aufgrund eines kleinen technischen Defekts«, gab Europa-Park-Sprecher Jakob Wahl am Mittwoch dazu Auskunft. Dass Fahrgäste tatsächlich vergessen würden, sei praktisch ausgeschlossen: »Wir haben hierfür ein Fahnensystem ähnlich wie bei Sesselliften: In den letzten Wagen kommt ein Signalstab, erst wenn der am Ende der Bahn angekommen ist, wird ausgeschaltet.«
Verärgert ist El Himer über die Grusel-Episode nicht: »Wir gehen regelmäßig in den Europa-Park – das war eine spannende Abwechslung.« Trotzdem sagt Wahl: »Als Entschädigung laden wir ihn gern zum ›Spook me!‹-Musical ein – für richtigen Grusel.«