Wertvolle "Ente" versteigert: Frau klagt gegen Oberwolfach
Ende 2017 hatte diese zufällig entdeckte „Ente" von 1990 erst für Aufsehen und dann für viel Geld gesorgt: Das quasi nagelneue Fahrzeug wurde für fast 25.000 Euro versteigert. Doch jetzt meldet sich eine Frau – und fordert den Erlös für sich.
Das Landgericht Offenburg verhandelt ab Mittwoch, 11. März, die Klage einer Frau gegen die Gemeinde Oberwolfach wegen einer in Vergessenheit geratenen „Ente“ – ein Citroen 2 CV. Das teilte das Landgericht am Dienstag mit.
Die „Ente“ ist keine Unbekannte und hatte vor rund zwei Jahren für Schlagzeilen gesorgt: Im Sommer 2017 hatte die Gemeinde Oberwolfach von einer Privatperson mehrere Grundstücke gekauft, wobei sich auf einem der Grundstücke ein Holzlager befand. Als die Gemeinde das Holz räumte, machte sie den überraschenden Zufallsfund: Hinter den Holzstapeln verbarg sich der Oldtimer Citroen 2 CV – quasi in nagelneuem Zustand aus dem Jahr 1990 und mit nur 15 Kilometer Tachostand. Der verstorbene Besitzer des Anwesens hatte die „Ente“ – so wurde damals vermutet – ihrerzeit „auf Vorrat“ gekauft und im Holzschopf eingelagert. Dann sei sie in den folgenden fast 30 Jahren wohl in Vergessenheit geraten.
Klägerin fordert Versteigerungserlös
Die Gemeinde veranstaltete Wochen später eine Versteigerung und erzielte im Dezember 2017 für das begehrte Fahrzeug einen Erlös von 24.500 Euro. Doch jetzt meldet sich die frühere Grundstückseigentümerin: Sie möchte diesen Erlös ausbezahlt haben.
Laut Landgericht ist die Frau der Auffassung, dass das jahrelang verborgene und in Vergessenheit geratene Fahrzeug nicht mitverkauft worden sei. Die Gemeinde hingegen sagt, mit dem Holzlager sei alles verkauft worden, was sich darin befand – und somit auch die „Ente“. Darüber hinaus sei unklar, ob die frühere Grundstückseigentümerin überhaupt jemals Eigentümerin des Fahrzeugs gewesen sei, heißt es abschließend.
- Die mündliche Verhandlung beginnt ab 9 Uhr in Saal 1 des Landgerichtsgebäudes und ist öffentlich.