Willstätter Bankraub: Täter stellt sich Polizei in Thüringen
Der Bankräuber, der am 31. August 2017 die Sparkassenfiliale in Willstätt überfallen hatte, scheint gefasst. Nach Angaben der Offenburger Staatsanwaltschaft hat er sich einem Polizeirevier in Dresden gestellt. Dort habe er einen weiteren Überfall zugegeben. Ob er für die Taten voll schuldfähig ist, ist aber fraglich.
31. August 2017: Ein maskierter Mann betritt die Sparkassenfiliale in Willstätt und fordert unter Vorhalt einer Spielzeugwaffe Geld. 7. November: Eine Person, ebenfalls maskiert, betritt eine Bank in Günthersleben-Wechmar in Thüringen und fordert unter Vorhalt einer Schreckschusswaffe ebenfalls Geld. 19. November: Ein Mann meldet sich bei einem Polizeirevier in Dresden und sagt, er sei für die Banküberfälle in der Ortenau und in Thüringen verantwortlich. In beiden Fällen verließ der Unbekannte die Bank ohne Beute. Das hat die Staatsanwaltschaft Offenburg am Mittwoch bekanntgegeben.
Wie die Ermittlungen der Beamten ergaben, scheint der 39-jährige Deutsche tatsächlich für die beiden Überfälle verantwortlich zu sein. Der Mann wurde in Untersuchungshaft genommen, das Offenburger Landgericht hat Anklage wegen versuchter und schwerer räuberischer Erpressung in zwei Fällen erhoben. Laut Staatsanwaltschaft ist der Mann vorbestraft, er verbüßte bereits eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten im Gefängnis.
Eingeschränkte Schuldunfähigkeit?
Als er sich der Polizei in Thüringen stellte und die Taten gestand, habe er um Hilfe gebeten. Er wolle keine Straftaten mehr begehen und keine Gefahr mehr für andere Menschen darstellen, heißt es seitens des Landgerichts weiter.
Weil aufgrund einer Erkrankung daher möglicherweise die Schuldfähigkeit eingeschränkt ist, wird ein Sachverständiger zum Verfahren hinzugezogen. Geprüft werde, ob der 39-Jährige zur Vermeidung weiterer Straftaten in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht werden muss oder ob die Voraussetzungen zur Unterbringung in der Sicherheitsverwahrung vorliegen.