Wird die Ortenau zur Modellregion? Sozialministerium noch verhalten
Der Ortenaukreis will eine Modellregion für Öffnungen in der Pandemie werden. Bevor das Sozialministerium eine Entscheidung über den Antrag trifft, sollen jedoch die Erfahrungen aus Tübingen ausgewertet werden.
Der vom Landratsamt des Ortenaukreises am Montag beim Sozialministerium eingereichte Antrag auf eine Modellregion in Sachen Öffnungsschritten wird so schnell wohl nicht entschieden werden. Das geht aus einer Stellungnahme des Sozialministeriums auf Anfrage der Mittelbadischen Presse hervor.
Der Amtschef des Sozialministeriums, Uwe Lahl, werde das Thema gemeinsam mit den Spitzen der Kommunalen Landesverbände nun weiter beraten, heißt es aus dem Ministerium am Dienstag. Seit dem Beschluss der Bund-Länder-Konferenz vom 22. März, der die Idee von zeitlich befristeten Modellprojekten aufgreift, seien „erwartungsgemäß bereits viele Anfragen und auch Anträge für ein Modellvorhaben beim Sozialministerium eingegangen“. Auch in anderen Ländern, die zum Teil in Baden-Württemberg angefragt und sich nach dem Tübinger Modell erkundigt haben, gebe es entsprechende Initiativen.
„Auf allen Ebenen im Gespräch“
Baden-Württemberg ist in Sachen Modellprojekte zur Umsetzbarkeit von Öffnungsschritten mit dem Pilotprojekt „Öffnen mit Sicherheit“ in der Universitätsstadt Tübingen bereits seit Mitte März neue Schritte gegangen. Dies sei letztlich ein wesentlicher Impuls gewesen, diese Thematik nun in breiterem bundesweiten Rahmen anzugehen.
„Wir sind gerade auf allen Ebenen mit der kommunalen Seite über das Thema Modellprojekte im Gespräch“, sagt Gesundheitsminister Manne Lucha. „Die Ergebnisse und Erfahrungen aus dem wegweisenden Tübinger Pilotprojekt werden wir gemeinsam mit dem Oberbürgermeister intensiv auswerten.“
Das Sozialministerium sei offen für weitere Modellversuche. „Allerdings muss natürlich alles vor dem Hintergrund der Infektionszahlen gespiegelt werden“, erklärt Sozialminister Manne Lucha.