Kehler Gymnasiasten im Frankreich-Austausch
Die Städtepartnerschaft zwischen Kehl und Montmorency nutzen das Einstein-Gymnasium und das Collège Pierre de Ronsard seit Jahren für einen Schüleraustausch. Anfang November war es wieder soweit: ein Reisebericht.
Der traditionelle Montmorency-Austausch am Einstein-Gymnasium mit der französischen Schule, dem Collège Pierre de Ronsard, ging dieses Jahr Anfang November in die elfte Runde. Dabei wurde den Teilnehmern zunächst ein großer Stein in den Weg gelegt, denn beim Start am 8. November sorgte der Streik auf französischer Seite auf der Linie Straßburg—Paris für Zugausfälle, berichtet das Einstein-Gymnasium ein einer Pressemitteilung von der Fahrt. Nach einer unfreiwilligen Wartepause am Straßburger Bahnhof konnte die 27-köpfige Gruppe aus Schülern der 8. Klassen und zwei Lehrerinnen dann doch nach Montmorency aufbrechen, das nur wenige Kilometer nördlich des Pariser Stadtkerns liegt. Bereits im vergangenen Jahr hatten die „Einsteiner“ die Erfahrung gemacht, dass die Franzosen häufiger auf die Barrikaden gehen, als am Collège durch Lehrerstreiks ein Teil des regulären Unterrichts entfallen war. Dieses Mal jedoch stand für die Austauschpartner wieder ein verlängertes Wochenende zum Kennenlernen auf dem Programm, gedenkt Frankreich doch mit einem Feiertag des Waffenstillstands („Armistice“) von Compiègne am 11. November 1918.
Für die freien Tage hatten die französischen Gastfamilien wieder zahlreiche Aktivitäten geplant. So fuhren die „Einsteiner“ in Paris mit den charakteristischen ‚Bateaux Mouches‘ auf der Seine, stiegen in die Katakomben hinab, erklommen die Stufen zum Sacré-Coeur und spazierten durch die Tuilerien, den Park, der noch an das verschwundene Stadtschloss der französischen Herrscher erinnert.
Alltägliche Abläufe
Alljährlich spannend für die deutschen Gäste waren natürlich auch wieder die alltäglichen Abläufe in den Familien und die ausgiebigen Essen. Zwei weitere Tage im Collège Pierre de Ronsard gaben den „Einsteinern“ Einblicke in den französischen Schulunterricht, in den sich die deutschen Schüler bestens einbrachten. Wie in jedem Jahr wurden auch die Unterschiede bereits im äußeren Erscheinungsbild zwischen deutscher und französischer Schule sichtbar: Sicherheitszäune um das Gelände, das Aufstellen der Schüler im Hof oder eine fest angestellte Bibliotheksaufsicht sind doch eher ungewöhnlich auf deutscher Seite. Weitere Programm-Highlights waren für die Austauschgruppe der Besuch des prunkvollen Versailler Schlosses, der überwältigende Blick von der Plattform des Arc de Triomphe und der Gang über die Champs-Elysées („Oh là là, les prix ne sont pas donnés!“).
Natürlich durfte auch der Besuch des größten Museums der Welt nicht fehlen, wobei der Louvre wie gewohnt nicht nur weltberühmte Bilder und Exponate, sondern auch Besuchermassen beherbergte. Einen letzten Höhepunkt bildete für die Austauschgruppe schließlich der Gang auf den Eiffelturm bei leichtem Schneefall. Dann hieß es für die Schüler und ihre betreuenden Lehrerinnen, Brigitte Klein und Tanja Sabellek, wieder Abschied nehmen von den Gastfamilien – aber nur bis zum Gegenbesuch, der in diesen Tagen am Einstein-Gymnasium stattfindet.