Offenburg

Ortenauer Turngau verbringt eine schöne Woche im Hunsrück

Von Karl Kühne
Lesezeit 5 Minuten
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16. October 2024
Vom 1. bis 8. September konnten 20 Personen aus der ganzen Ortenau im Wandergebiet Hunsrück-Mittelrhein ihre Begeisterung fürs Wandern richtig ausleben.

Vom 1. bis 8. September konnten 20 Personen aus der ganzen Ortenau im Wandergebiet Hunsrück-Mittelrhein ihre Begeisterung fürs Wandern richtig ausleben. ©Karl Kühne

In Fahrgemeinschaften reisten Teilnehmer in die Nähe von Boppard, um dort einige anspruchsvolle, aber auch sehr reizvolle Touren zu unternehmen.

20 Mitglieder des Ortenauer Turngaus verbrachten Anfang September eine Woche im Wandergebiet Huns-rück-Mittelrhein. Fünf Tages- und zwei Halbtagestouren standen auf dem Programm. Am Sonntag fuhren die Teilnehmer in Fahrgemeinschaften nach Emmelshausen bei Boppard. Auf dem „Geh-Denke-Weg“ ging es eine kurze Wegstrecke durch den Ort und durch Wald und Flur bis zum kleinen Ort Schwall, wo ein Künstler viele Kunstwerke entlang des Wanderweges aufgestellt hat. Zufällig saß dieser Künstler vor seinem Haus. Es entwickelte sich ein interessantes Gespräch.

Nach der zweistündigen rund sechs Kilometer langen Wanderung fuhr die Gruppe bis zu ihrem Domizil „Baunhöller-Mühle“, einem Land-
gasthof mitten im Wald. Abends wurden die Wanderer mit einem Drei- beziehungsweise Vier-Gänge-Überraschungs-Menü verwöhnt.

„Schleife Rheingold“

Die erste Ganztagestour, die „Traumschleife Rheingold“, war mit elf Kilometern Länge und 420 Höhenmetern für den Anfang genau richtig, weil sie nicht zu anspruchsvoll war und an mehreren Aussichtspunkten fantastische Blicke ins Mittelrheintal bot. Die zweite Wanderung am nächsten Tag verlangte nach dem Start bei Oppenhausen Aufmerksamkeit und Trittsicherheit, als ein schmaler Pfad steil hinab ins Ehrbachtal führte. In der wildromantischen Ehrbachklamm gab es mehrere schwierige, rutschige Stellen. Nach einem kurzen Regenschauer war die Stelle erreicht, an der ein steiler Aufstieg bis zum Schöneck-Blick folgte. Hier trennte man sich in zwei Gruppen zu je zehn Personen.

Die erste Gruppe ging weiter auf der Ehrbachklamm-Schleife in Richtung Oppenhausen, während der zweite Teil die Tour um die Schöneckschleife mit rund acht Kilometern Länge und rund 200 Höhenmetern verlängerte. Dazu wanderte man zunächst ziemlich eben am Ehrbach entlang bis zur Daubisberger Mühle, wo die Mittagspause eingelegt wurde. Danach war es nicht mehr weit bis zum Schloss Schöneck, das auf einer Bergkuppe steht.

Nach einer kurzen Besichtigung des Burggeländes führte der Weg hinauf zur Schwedenschanze mit einem herrlichen Blick zurück auf Burg Schöneck. Bis zum nächsten Aussichtspunkt „Auf Höchst“, wo man in alle Himmelsrichtungen über das Hunsrückplateau blicken konnte, dauerte es nicht allzu lang. Danach kam die zweite Gruppe zurück auf die Ehrbachklamm-Schleife und wanderte durch lichten Eichenwald hinauf in Richtung Oppenhausen. Nach 17 Kilometern und 580 Höhenmetern war der Ausgangspunkt wieder erreicht. Die erste Gruppe hatte neun Kilometer mit 380 Höhenmetern zurückgelegt.

Ausflug nach Boppard

Für den dritten Wandertag war der Mittelrhein-Klettersteig vorgesehen. Da es aber in der Nacht zuvor geregnet hatte, erschien dieses Vorhaben zu riskant. Deshalb fuhr die ganze Gruppe nach dem Frühstück nach Boppard und hatte dort 2,5 Stunden Zeit, das Städtchen zu erkunden. Um 14 Uhr fuhren dann alle mit der Sesselbahn
auf die Berghöhe, machten eine gemütliche Wanderung und genossen die Panoramablicke und die größte Rheinschleife.

Am nächsten Tag stand die Baybachklamm mit elf Kilometern Länge und 410 Höhenmetern auf dem Programm. Ab dem Wanderparkplatz bei Heyweiler ging es steil bergab ins Buchbachtal und wieder hinauf auf das Hunsrückplateau mit schönen Rundumblicken. Nach kurzer Zeit führte der Weg hinab ins Prinzbachtal und dem Prinzbach entlang bis zu seiner Mündung in den Baybach. Schmale Pfade, Passagen mit schroffen Felsen, die mit Hilfe von Drahtseilen überwunden werden mussten, und mächtige Felswände machten diese Wanderung zum Abenteuer.

Nach dem Ausflugslokal „Schmausemühle“ und einem kurzen Wegabschnitt ging es weiter durch das Baybachtal mit weiteren Kletterstellen. Nach dem Verlassen des Baybachs erreichte man schnell das Frankweiler Bachtal mit urwüchsiger Kombination aus Bachlauf, Felsen, Wasserfall und Wald. Gegen Ende führte noch ein steiler Anstieg zurück auf Hunsrückplateau und durch Mischwald zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung. Das war eine grandiose Tour, Wandervergnügen auf höchstem Niveau.

Am Freitag fuhr die Gruppe wieder nach Boppard, denn dort im Marienberger Park begann die „Traumschleife Marienberg“, eine anstrengende und abenteuerliche Wanderung mit 15 Kilometern Länge und 510 Höhenmetern. Stetig bergauf führte der Weg zunächst am Bruder-Michel-Bach entlang, dann über eine Anhöhe hinunter ins Mittelbachtal und wieder hinauf zum Aussichtspunkt „Pützblick“ oberhalb von Buchenau.

Danach ging es auf abwechslungsreichen Wegen zur „Brunnenstube“ und weiter auf die Anhöhe Eisenbolz mit dem Friedenskreuz. Knapp unterhalb der Geländekante begann ein schwieriger, weil vernachlässigter Wegabschnitt. Umsicht, Trittsicherheit und gegenseitige Hilfestellungen waren erforderlich. Der letzte Teil führte auf bequemen Pfaden, zum Schluss über einen steilen Abstieg, zurück zum Marienberger Park in Boppard.

Am letzten Wandertag stand die „Traumschleife Murscher Eselsche“ auf dem Plan. Der Start war in Morshausen. Dabei kam man an einem drei Meter großen Stahlesel vorbei, der das Symbol für diese Traumschleife darstellt. Ein langer, teilweise steiler Abstieg auf dem historischen Zechenpfad hinab ins untere Baybachtal folgte.

Sonniger Talboden

Im breiten und sonnigen Talboden passierte man das Gasthaus „Forellenzucht“ und marschierte weiter bis zu einem großen Rastplatz am Baybach. Nach der Mittagspause begann ein steiler Aufstieg durch einen lichtdurchfluteten Eichenwald. Unterwegs gab es noch schöne Aussichtspunkte. Nach elf Kilometern und 390 Höhenmetern war die „Kneip-Eiche“, der Ausgangspunkt der Wanderung, erreicht.

Am nächsten Morgen, Sonntag, 8. September, hieß es Koffer packen. Nachdem man sich von der gastfreundlichen Familie Becker in der Baunhöller-Mühle verabschiedet hatte, fuhr man von Emmelshausen ins Rheintal nach Oberwesel, um von der „Schönburg“ noch einmal beeindruckende Ausblicke zu genießen. Hier beendeten die Organisatoren und Wanderführer Karl und Ingeborg Kühne aus Hohberg die Wanderwoche.

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