Schüler der Astrid-Lindgren-Schule sind fasziniert vom Nashornkäfer
Unter dem Motto "Ganz schön was los im Schulgarten der Astrid-Lindgren-Schule in Offenburg – endlich Frühling!" freuten sich die Grund- und Werkrealschüler, wenn das Schulgartentor geöffnet wird und sie mit anpacken dürfen.
Die „ Großen“ halfen bei den gröberen Arbeiten wie dem Umstechen, Schneiden und Umpflanzen. Die Grundschulkinder dürfen an vielen Projekten das ganze Jahr über mitarbeiten. Außerdem steht ihnen montags zur achten und neunten Stunde der Schulgarten zur Verfügung und wer mithelfen möchte, ist willkommen.
„Hier ist es wie im Paradies“ oder „unser Schulgarten ist so schön!“ Diese Sätze hört Nicola Kiefer, die sich schon seit 14 Jahren um den Schulgarten kümmert, immer wieder. Nun haben die Fünftklässler Jason, Mohammed-Soltan, Alend und Nick den Rasen gemäht und den Barfußpfad neu hergerichtet. Natürlich musste dieser sogleich ausprobiert werden.
Jäten und säen
Die „Kleineren“ waren fleißig am Jäten und Aussäen, natürlich auch am Schauen und am Staunen, was so alles im Garten los ist. Emily und Laurentiu aus der 1c standen begeistert vor dem Wildbienenhotel, wo es nur so herumwuselte.
Die Wildbienen sind fleißig damit beschäftigt, die freien Kämmerchen wieder mit Eiern zu belegen. Nicola Kiefer erklärte den beiden, dass Wildbienen keinen Honig machen, dass sie Einzelgänger sind und jede Biene für den eigenen Nachwuchs sorgt.
Beim Jäten im Hochbeet hatten Emily und Laurentiu ein grünes Krabbeltier entdeckt und mochten wissen, wie es heißt. Dafür gibt es im Schulgarten Lektüre. Neugierig blätterten die beiden im Käferbuch herum und entdecken darin die grüne Stinkwanze. Inzwischen kamen auch Adam aus der 1c und Jakob aus der 1b dazu. Sogleich zogen die beiden ihre Schuhe aus, um erst einmal den frisch hergerichteten Barfußpfad auszuprobieren.
Danach holten sich die vier Erstklässler aus dem Gartenhäuschen Schaufeln. Kleine und große Kompostwürmer, Tausendfüßler und kleine Käfer, die den Boden lockern, sogar eine Larve des Nashornkäfers entdecken sie. Interessiert hörten sie Nicola Kiefer zu, denn sie erklärte ihnen, dass die Larve des Nashornkäfers Engerling genannt wird, die Engerlinge drei bis fünf Jahre hier im Kompost leben und sich von den Pflanzenresten ernähren. Sie stehen unter Naturschutz, denn sie leisten wertvolle Dienste im Garten beziehungsweise im Kompost.
In den Monaten Mai und Juni schlüpfen dann die Nashornkäfer aus. Die Weibchen legen zwischen 30 und 70 Eier bis zu 25 Zentimeter tief in den Boden, danach stirbt das Weibchen. Das Männchen stirbt schon nach der Begattung des Weibchens. Das bedeutet, dass die Käfer nur vier bis sechs Wochen leben.
Bald Holunderküchle
Und bald, wenn der Holunder rund um die Offenburger Astrid-Lindgren-Schule anfängt zu blühen, ist es Zeit für die alljährlichen Holunderblütenküchle, die die Grundschüler dann selbst ausbacken und genießen dürfen.
Schulleiter Trudpert Hurst freut sich über die vielen fleißigen Hände und den Schulgarten, der gerade für die Kinder der Astrid-Lindgren-Schule ein willkommener Lernort ist. „Gerade im Hinblick auf die Veränderungen unseres Klimas gehört das Kennenlernen von Naturabläufen zu den essentiellen Bildungsthemen“, sagt Hurst.
In einer Lebenswelt, die zunehmend von digitalen Produkten gesteuert ist, beobachten die kleinen Naturforscher fernab vom Smartphone über die gesamte Vegetationsperiode die Abläufe der Natur. So leiste der Schulgarten seit vielen Jahren einen wertvollen Beitrag.