US-Präsidentschaftswahl

Biden wirft Trump „Kapitulation“ vor Coronavirus vor

red/afp
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28. Oktober 2020
Herausforderer Joe Biden erhebt gegen den Präsidenten Donald Trump Vorwürfe. (Archivbild)

Herausforderer Joe Biden erhebt gegen den Präsidenten Donald Trump Vorwürfe. (Archivbild) ©Foto: dpa/Carolyn Kaster

Endspurt im US-Präsidentschaftswahlkampf: Weniger als eine Woche vor dem Wahltermin hat der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden den Ton gegenüber Amtsinhaber Donald Trump noch einmal verschärft.

Washington - Bei einem Wahlkampfauftritt in Warm Springs in der Republikaner-Hochburg Georgia beschuldigte Joe Biden den Präsidenten Donald Trump, vor der Corona-Pandemie „kapituliert“ zu haben. Hackern gelang es derweil vorübergehend, die Website von Trumps Wahlkampagne zu übernehmen.

Die Reaktion des Weißen Hauses auf die Pandemie sei eine „Kapitulation“, sagte Biden in Warm Springs. Die Regierung habe „nie wirklich versucht“, die Ausbreitung des Virus zu stoppen. 

Biden zitierte Trumps Stabschef Mark Meadows, der am Wochenende gesagt hatte, dass es nicht gelingen werde, „die Pandemie unter Kontrolle zu bringen“. Anstatt sich wie der „Kriegspräsident“ gegen das Virus zu verhalten, als der er sich präsentiert habe, habe Trump „die Schultern gezuckt, schwadroniert“ und schließlich „aufgegeben“, kritisierte Biden. 

Kampf um die „Swing States“

Während Trump sich im Wahlkampf zuletzt stark auf die traditionell zwischen Demokraten und Republikanern umkämpften Swing States konzentrierte, wählte Biden mit Georgia republikanisches Terrain für seinen Aufritt. Nach seinem Auftritt in Warm Springs besuchte er die Metropole Atlanta. Der letzte Demokrat, der den Südstaat gewonnen hatte, war im Jahr 1992 Bill Clinton. Bei der letzten Wahl 2016 hatte Trump seine Rivalin Hillary Clinton mit fünf Prozentpunkten Vorsprung besiegt. 

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Diesmal könnte es deutlich knapper ausgehen: Umfragen sagen in Georgia ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Biden und Trump voraus. „Wenn wir Georgia gewinnen, gewinnen wir alles!“, rief Biden seinen Anhängern in Atlanta zu. „Dies sind die letzten Tage, daher behaltet dieses Gefühl des Optimismus bei.“

Trumps rastloser Wahlkampf

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Trump setzte derweil seinen rastlosen Wahlkampf fort - am Dienstag trat er vor Anhängern in Michigan, Wisconsin und Nebraska auf. Wie der Präsident verzichteten auch viele der Zuschauer trotz der weiterhin dramatisch steigenden Corona-Zahlen auf das Tragen von Masken, Abstände wurden kaum eingehalten. 

In Wisconsin warf Trump den Demokraten ein „radikalsozialistisches“ Programm vor. Zuvor hatte er in Michigan erklärt, sein Krisenmanagement sei besser für die USA als Bidens Ansatz. „Diese Wahl ist eine Wahl zwischen einer Trumpschen Super-Erholung und einer Bidenschen Depression“, sagte der Präsident. Auch erklärte er, er führe in den Umfragen „fast überall“.

Biden liegt in Umfragen vorne

Tatsächlich liegt der 77-jährige Biden laut der Website RealClearPolitics in den landesweiten Umfragen mit 7,4 Prozentpunkten vor dem 74-jährigen Amtsinhaber. Trump bezeichnet die Umfragen regelmäßig als „Schwindel“. Am Dienstag warf er den Medien im Online-Dienst Twitter erneut vor, „Falschnachrichten“ zu verbreiten und sich ausschließlich auf „Covid, Covid, Covid“ zu konzentrieren.

Kritikern des Präsidenten gelang es unterdessen, die Website donaldjtrump.com kurzzeitig zu hacken. Statt Informationen über Wahlkampfveranstaltungen erschien dort am Dienstag vorübergehend die Nachricht: „Diese Seite wurde beschlagnahmt.“ US-Medienberichten zufolge war dort zu lesen, die Welt habe „genug von den Fake-News, die täglich von Präsident Donald J Trump verbreitet werden“. 

Trumps Kampagnenchef Tim Murtaugh erklärte, die Website sei schnell wieder hergestellt worden. Das Wahlkampfteam arbeite nun mit den Behörden zusammen, um die Verantwortlichen zu ermitteln. 

Während Ex-Präsident Barack Obama im Schlüsselstaat Florida für seinen früheren Vize Biden warb und den Urnengang am kommenden Dienstag erneut als „wichtigste Wahl in unserem Leben“ bezeichnete, absolvierte First Lady Melania Trump erstmals einen Solo-Auftritt, um für die Wiederwahl ihres Mannes zu werben. Trump sei eine Kämpfernatur, sagte Melania in Pennsylvania, das ebenfalls zu den sogenannten Swing States gehört. „Er liebt sein Land und er kämpft jeden Tag für Euch.“

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