Corona in Großbritannien

Boris Johnson ist corona-positiv – will aber kämpfen

Peter Nonnenmacher
Lesezeit 3 Minuten
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28. März 2020
Per Video meldet sich Premierminister Boris Johnson bei den Briten und berichtete von seiner Infektion mit dem Coronavirus. Er will per Video weiterregieren.

Per Video meldet sich Premierminister Boris Johnson bei den Briten und berichtete von seiner Infektion mit dem Coronavirus. Er will per Video weiterregieren. ©Foto: AFP

Noch vor wenigen Tagen hat Boris Johnson erklärt, er wolle das Coronavirus „zum Teufel jagen“ und die Gefahr herunter gespielt. Jetzt ist er selbst infiziert – und will aber in Downing Street No. 10 bleiben.

London - Der britische Premierminister Boris Johnson und sein Gesundheitsminister Matthew Hancock haben sich das Coronavirus zugezogen und „milde Symptome“ der Krankheit entwickelt. Johnson will sich in Downing Street isolieren, den „Kampf“ gegen die neue Seuche aber von dort aus online führen.

In einer kurzen Video-Botschaft an die Nation erklärte der Regierungschef am Freitagmittag, er habe ein leichtes Fieber und einen hartnäckigen Husten bekommen. Ein vom medizinischen Top-Berater der Regierung daher angeordneter Test auf Coronavirus sei positiv ausgefallen. „Ich arbeite jetzt von zuhause aus, isoliere mich selbst, und das ist genau die richtige Maßnahme“, sagte Johnson im Video. „Aber ich möchte ganz und gar klarstellen, dass ich weiter mit meinem gesamten Spitzenteam in Verbindung stehe und den nationalen Kampf gegen das Coronavirus weiterhin anführen werde.“

Johnson gibt sich kampfbereit

In dem Video zeigte sich Johnson relativ robust und entsprechend kampfentschlossen. Sollte sich sein Gesundheitszustand verschlechtern, steht Außenminister Dominic Raab als sein Vertreter bereit. Ob eine weitere Rangordnung im Kabinett schon festgelegt ist, war am Freitag aber noch nicht bekannt. Generell geht man davon aus, dass wie anderswo Video-Konferenzen und Telefongespräche das weitere Regieren ermöglichen werden.

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Heiterkeit löste am Freitag ein Videofilmchen aus, auf dem man den Johnson-Chefberater Dominic Cummings mit seinem Rucksack auf den Rücken aus der Regierungszentrale und in den benachbarten St.-James-Park stürmen sah, als sei der Leibhaftige hinter ihm her. Gesundheitsminister Hancock, der in letzter Zeit mit im Zentrum des Geschehens stand, ließ wenige Stunden nach Johnson ebenfalls über ein Video von sich hören, um generell seinen Widerstandswillen zu bekunden. Das Londoner Stadtviertel Westminster – der Standort des Parlaments und der wichtigsten Ministerien – weist schon seit Tagen eine überdurchschnittliche Erkrankungsrate in der Stadt aus.

Die Queen ist abgeschottet – und virenfrei

Mit Erleichterung wurde unterdessen in Downing Street vermerkt, dass Boris Johnson die 93-jährige Königin Elizabeth vor 16 Tagen zum letzten Mal persönlich getroffen hatte. Seither hatte die in Schloss Windsor abgeschottete Monarchin sich auf telefonische Audienzen mit ihrem Premierminister beschränkt. Ob sich die Queen ihrerseits einem Test unterzogen hat, hat bisher niemand erfahren. Prinz Charles, der Thronfolger, ist ja bereits am Virus erkrankt. Weitere Minister und Mitarbeiter Johnsons sollen nun auf Coronavirus getestet werden.

Unmittelbar nach Bekanntgabe des Befunds wurde auch die Frage laut, ob sich Johnsons schwangere Partnerin Carrie Symonds angesteckt haben könnte. Nach Angaben der Londoner Times hält sich Symonds zur Zeit nicht in Downing Street auf. Jedenfalls sorgt Johnsons Infektion auf der Insel für weitere Nervosität.

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